Vom Ehrgeiz …
Das Schicksal neigt dazu, immer extrem ehrgeizige Männer in meine Lebensbahn zu werfen, die dann auch gerne eben diese in eine andere Richtung lenken, als diejenige, die mir so vorschwebte, beruflich wie privat.
Ich weiß nicht, warum das so ist, vielleicht weil ich dem Ehrgeiz an sich eher diskrepant gegenüber stehe und er sich in meiner Seele nie so recht heimisch gefühlt hat. Allein schon das Zusammenspiel von Ehre und Geiz erfüllt mich nicht mit Wohlwollen. Zum Ausgleich macht der Ehrgeiz sich dann eben in meiner nächsten Umgebung breit, so dass ich aus der Nähe miterleben darf, welche ungeahnten Vorteile er mit sich bringt.
Dummerweise mache ich mir wenig aus Trophäen, Medaillen und ähnlichen Staubfängern. Ich bin auch nicht bereit, dafür bis an das Limit meiner Kräfte zu gehen, sondern ich ziehe es vor, mich zurück zu lehnen und neidlos dem glücklichen Gewinner zu applaudieren. Selbst dabei fällt immer noch genug seines Glanzes auf mich herab.
Dann haben ehrgeizige Männer die komische Eigenschaft, alles irgendwie zu „erhöhen“, sodass ich mich regelmäßig auf einem Sockel wiederfinde, obwohl sie ja eigentlich auf das Treppchen gehören. Ich bin immer noch nicht sicher, was sie dazu treibt, schon vor dem Frühstück einen mittleren See zu umrunden, sich bei Rennen regelmäßig mit dem Auto zu überschlagen, sich die Finger blutig zu reißen, um der Beste beim Mono-Wasserski zu sein, 26 Stunden am Tag bis zum Magengeschwür oder Bandscheibenvorfall zu arbeiten, um alle anderen hinter sich zu lassen, sich in Gefahr zu begeben, um darin nicht um-, sondern mit einem Preis hervorzukommen, der meist wie eine besonders hässliche Salatschüssel aussieht und im richtigen Leben NIE als Dekorationsgegenstand auch nur in Frage gekommen wäre.
Nun, mit etwas Fantasie kann ich das alles ja irgendwie noch nachvollziehen, wenn da nicht dieser eigenartige Effekt des plötzlich auftretenden Desinteresses gegenüber der vorher so intensivst ausgeübten Tätigkeit wäre. Auch scheint sie auf einmal so gar keinen Spaß gemacht zu haben. Verstehe das, wer will.
Dann höre ich vom Iron Man, vom Weltmeister, vom Spitzenkünstler oder vom Konzernboss solche verzweifelten Sätze wie:
„Was soll ich denn jetzt machen???
Ich habe ja alles gewonnen/bekommen, was man gewinnen/bekommen kann?!?“
Tja, diese Frage kann ich leider nicht beantworten, da musst du schon den Ehrgeiz fragen. Der weiß bestimmt einen Ausweg. Und sag’ mir Bescheid, wenn du wieder da bist. Ich stehe solange gemütlich auf dem Sockel und lese ein Buch …
Ich weiß nicht, warum das so ist, vielleicht weil ich dem Ehrgeiz an sich eher diskrepant gegenüber stehe und er sich in meiner Seele nie so recht heimisch gefühlt hat. Allein schon das Zusammenspiel von Ehre und Geiz erfüllt mich nicht mit Wohlwollen. Zum Ausgleich macht der Ehrgeiz sich dann eben in meiner nächsten Umgebung breit, so dass ich aus der Nähe miterleben darf, welche ungeahnten Vorteile er mit sich bringt.
Dummerweise mache ich mir wenig aus Trophäen, Medaillen und ähnlichen Staubfängern. Ich bin auch nicht bereit, dafür bis an das Limit meiner Kräfte zu gehen, sondern ich ziehe es vor, mich zurück zu lehnen und neidlos dem glücklichen Gewinner zu applaudieren. Selbst dabei fällt immer noch genug seines Glanzes auf mich herab.
Dann haben ehrgeizige Männer die komische Eigenschaft, alles irgendwie zu „erhöhen“, sodass ich mich regelmäßig auf einem Sockel wiederfinde, obwohl sie ja eigentlich auf das Treppchen gehören. Ich bin immer noch nicht sicher, was sie dazu treibt, schon vor dem Frühstück einen mittleren See zu umrunden, sich bei Rennen regelmäßig mit dem Auto zu überschlagen, sich die Finger blutig zu reißen, um der Beste beim Mono-Wasserski zu sein, 26 Stunden am Tag bis zum Magengeschwür oder Bandscheibenvorfall zu arbeiten, um alle anderen hinter sich zu lassen, sich in Gefahr zu begeben, um darin nicht um-, sondern mit einem Preis hervorzukommen, der meist wie eine besonders hässliche Salatschüssel aussieht und im richtigen Leben NIE als Dekorationsgegenstand auch nur in Frage gekommen wäre.
Nun, mit etwas Fantasie kann ich das alles ja irgendwie noch nachvollziehen, wenn da nicht dieser eigenartige Effekt des plötzlich auftretenden Desinteresses gegenüber der vorher so intensivst ausgeübten Tätigkeit wäre. Auch scheint sie auf einmal so gar keinen Spaß gemacht zu haben. Verstehe das, wer will.
Dann höre ich vom Iron Man, vom Weltmeister, vom Spitzenkünstler oder vom Konzernboss solche verzweifelten Sätze wie:
„Was soll ich denn jetzt machen???
Ich habe ja alles gewonnen/bekommen, was man gewinnen/bekommen kann?!?“
Tja, diese Frage kann ich leider nicht beantworten, da musst du schon den Ehrgeiz fragen. Der weiß bestimmt einen Ausweg. Und sag’ mir Bescheid, wenn du wieder da bist. Ich stehe solange gemütlich auf dem Sockel und lese ein Buch …
Desideria - 2005-01-20 15:44
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