Sentimentaler Scheiß II ...
Also das Drama vor meinem Küchenfenster nimmt kein Ende. So Leid es mir auch tut. Ich dachte eigentlich immer, dass die Natur – vor allen Dingen die Richtige, also die da draußen - brutaler, logischer, Resultat fixierter, effizienter, Art erhaltender und vor allen Dingen unbarmherziger wäre.
Aber nein! Ist sie nicht! Stattdessen ist sie geradezu dramatisch romantisch!
Das hat mir gerade noch gefehlt, so als Küchenkino: eine Schnulze zum Mitheulen. Ohne Abschaltknopf. Letztendlich dann doch unbarmherzig.
So werde ich jeden Tag mehrfach daran erinnert (eigentlich eher vor den Kopf gestoßen), dass jedeGroßstadt-Flugratte Taube mehr Treue, lebenslange Liebe und Aufopferungsgabe in ihrem kleinen Flugkörper beherbergt, als ich das von mir ernsthaft behaupten könnte.
Als ich feststellen musste, dass jede Biene in ihrem Winzhirn ein wesentlich besseres Navigationssystem beherbergt, als ich es mir in meinen kühnsten Träumen vorstellen könnte, ahnte ich schon meine biologische Unzulänglichkeit. Und jetzt auch noch dieser Tiefschlag:
Mein Blick fällt täglich direkt durch mein Küchenfenster auf diese moralisch um ein Vielfaches gefestigtere Kreatur und lockt mein (schlechtes) Gewissen unnötigerweise aus der dunklen Ecke, in der es sich doch schon so nett eingerichtet hatte.
Es ist schon so lange her, dass die Lebensgefährtin des Täuberichs, die mit ihm bestimmt schon 5 Jahre auf dem Schornstein vor meinem Küchenfenster in gurrender Eintracht gewohnt hat, von einer brutalen Krähe ermordet (und halbiert in der Regenrinne zurückgelassen) wurde, aber er bewacht und pflegt immer noch ihre furchtbar kläglichen Überreste und wird es wohl auch weiterhin tun, solange noch irgendetwas von ihr übrig ist. Selbst die heftigen Annäherungsversuche der zahlreichen Solo-Täubinnen wehrt er immer wieder ab, trotz des – ein völlig anderes Verhalten fordernden - Frühlings.
Manchmal fühle ich mich schlecht.
Sentimentaler Scheiß – ich weiß ...
Aber nein! Ist sie nicht! Stattdessen ist sie geradezu dramatisch romantisch!
Das hat mir gerade noch gefehlt, so als Küchenkino: eine Schnulze zum Mitheulen. Ohne Abschaltknopf. Letztendlich dann doch unbarmherzig.
So werde ich jeden Tag mehrfach daran erinnert (eigentlich eher vor den Kopf gestoßen), dass jede
Als ich feststellen musste, dass jede Biene in ihrem Winzhirn ein wesentlich besseres Navigationssystem beherbergt, als ich es mir in meinen kühnsten Träumen vorstellen könnte, ahnte ich schon meine biologische Unzulänglichkeit. Und jetzt auch noch dieser Tiefschlag:
Mein Blick fällt täglich direkt durch mein Küchenfenster auf diese moralisch um ein Vielfaches gefestigtere Kreatur und lockt mein (schlechtes) Gewissen unnötigerweise aus der dunklen Ecke, in der es sich doch schon so nett eingerichtet hatte.
Es ist schon so lange her, dass die Lebensgefährtin des Täuberichs, die mit ihm bestimmt schon 5 Jahre auf dem Schornstein vor meinem Küchenfenster in gurrender Eintracht gewohnt hat, von einer brutalen Krähe ermordet (und halbiert in der Regenrinne zurückgelassen) wurde, aber er bewacht und pflegt immer noch ihre furchtbar kläglichen Überreste und wird es wohl auch weiterhin tun, solange noch irgendetwas von ihr übrig ist. Selbst die heftigen Annäherungsversuche der zahlreichen Solo-Täubinnen wehrt er immer wieder ab, trotz des – ein völlig anderes Verhalten fordernden - Frühlings.
Manchmal fühle ich mich schlecht.
Sentimentaler Scheiß – ich weiß ...
Desideria - 2005-04-06 22:33
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