Charmeur …
Ich bin, im Gegensatz zu anderen, ja eher autistisch veranlagt, deshalb verhalte ich mich auch oft, als wäre ich nur Dekoration. Ich wirke (gerne) harmlos. Als unsichtbarer Voyeur fühle ich mich sehr wohl. Um diese Rolle ungestört spielen zu können, brauche ich einen Frontmann. Jemanden, der die „Öffentlichkeitsarbeit“ macht. Jemanden, der sich den anderen darstellt, sozusagen sich vor mich stellt, damit ich Deckung habe. Und außerdem ist es immer schön, einen Gegenpol in seiner Nähe zu haben. So als Ausgleich (und zum Vergnügen).
Während ich versuche, mich - in zugegeben egoistischer Weise - zurückgelehnt unterhalten zu lassen, indem ich mich möglichst unsichtbar und still verhalte, man will ja auch die Akteure nicht verscheuchen, verströmt mein Gegenpol eine Präsenz, der sich niemand entziehen kann. Normalerweise sieht man so etwas nur im Film. Selten, wirklich höchst selten, hat man die Gelegenheit, so etwas in Wirklichkeit zu erleben. So live und in Farbe.
Gestern durfte ich mal wieder Zeuge dieses Phänomens werden. Dieser Mann hat die Erkenntnis, dass man(n) mit charmanten Komplimenten sehr viel schneller an das Ziel seiner Wünsche kommt (oder auch nur eine gute Zeit hat), auf faszinierende Weise perfektioniert und wendet sieschonungslos bei jedem an. Und seine unmittelbare Umgebung reagiert geschmeichelt und ist ihm fortan wohlgesonnen. Denn, ich komme nicht umhin wieder mal Peter Høeg zitieren, „der Mensch ist nur bedingt auf der Hut, wenn seine Sinne gestreichelt werden.“ Es ist das pure Vergnügen, ihm dabei zuzusehen, wie er die Menschen um sich herum zum Lachen oder auch zum Erröten bringt .
Jetzt weiß ich auch, warum er mir ein so schönes Adressbuch geschenkt hat. Er ist einfach davon ausgegangen, dass andere auch ständig so viele neue Telefonnummern verwalten müssen, wie er. Selbst ich habe jetzt eine neue Nummer und eine Einladung zum Essen und mir ist immer noch nicht ganz klar, wie es dazu kommen konnte.
Wirklich ein erstaunliches Phänomen ...
Während ich versuche, mich - in zugegeben egoistischer Weise - zurückgelehnt unterhalten zu lassen, indem ich mich möglichst unsichtbar und still verhalte, man will ja auch die Akteure nicht verscheuchen, verströmt mein Gegenpol eine Präsenz, der sich niemand entziehen kann. Normalerweise sieht man so etwas nur im Film. Selten, wirklich höchst selten, hat man die Gelegenheit, so etwas in Wirklichkeit zu erleben. So live und in Farbe.
Gestern durfte ich mal wieder Zeuge dieses Phänomens werden. Dieser Mann hat die Erkenntnis, dass man(n) mit charmanten Komplimenten sehr viel schneller an das Ziel seiner Wünsche kommt (oder auch nur eine gute Zeit hat), auf faszinierende Weise perfektioniert und wendet sie
Jetzt weiß ich auch, warum er mir ein so schönes Adressbuch geschenkt hat. Er ist einfach davon ausgegangen, dass andere auch ständig so viele neue Telefonnummern verwalten müssen, wie er. Selbst ich habe jetzt eine neue Nummer und eine Einladung zum Essen und mir ist immer noch nicht ganz klar, wie es dazu kommen konnte.
Wirklich ein erstaunliches Phänomen ...
Desideria - 2005-04-18 13:31
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