Vorurteile bei der Kaufentscheidung ...
Gestern wollte ich beim Elektronikhändler meines Vertrauens ein paar Silberlinge kaufen, um auf meinem antiken Computer wieder genügend Platz schaffen zu können, damit ich die Datenflut, die ich mit meinem neuen Knipsspielzeug zu produziere gedenke, auch visualisieren kann. So jedenfalls stellte sich das mein Konto vor.
Doch kaum hatte ich den Laden betreten, versperrte mir ein Stapel formschöner USB-Sticks den Trampelpfad zu den Türmen aus CD-Rohlingen. Ich gebe zu, dass ich mich von kleinen Glitzerdingern unnatürlich stark angezogen fühle, erst recht wenn sie außer ihrer Schönheit noch einen vermeintlich praktischen Nutzen bieten. Ob es aber tatsächlich Sinn macht, 2 GB Datenquatsch an einer silbernen Kette mit sich herumzutragen, will ich hier jetzt gar nicht weiter ausdiskutieren.
Mein Verstand schlug sofort Alarm, während mein elsterhaftes Herz so ein kleines Ding an sich drückte, aus purer Angst, diese gräßliche Vernunft könnte doch die Oberhand gewinnen. Auf der Suche nach den richtigen Argumenten für meinen inneren Kampf, irrte ich durch die Regalschluchten und nahm immer wieder prüfend andere, vielfarbige Datenträger in die Hand, las die Preisung der Fähigkeiten auf der Rückseite und legte sie doch schlussendlich wieder zurück zu ihren Klongeschwistern.
Das hätte ich auch noch stundenlang so weitermachen können, da meine Entschlusskraft schon immer etwas unterentwickelt war und ich mich deshalb gerne in meinen Gedanken verirre. Ich bin nicht besonders stolz auf meine Unentschlossenheit und mag es schon gar nicht, wenn man mich dabei beobachtet, wie ich hadere. Gestern aber wurde ich regelrecht verfolgt auf meinen Wegen durch die Angebotsstapel. Ein älterer Mann, scheinbar türkischer Herkunft, wählte seit auffällig langer Zeit die gleichen Artikel wie ich aus, drehte sie in seiner Hand, schaute sich Vorder- und Rückseite genau an, bevor er sie dann, wie ich, mit einem Kopfschütteln zurücklegte, immer dicht neben mir.
Wenn so etwas geschieht, hat der Verfolger meist ein Motiv, das weniger mit den geprüften Produkten zusammenhängt, als mit seiner irrigen Meinung, die Verfolgte würde unter Koffeinentzug leiden oder ihre Telefonnummer verbreiten wollen. Beim dritten Regal glaubte ich dann allerdings, dass dieser Mann einfach der deutschen Sprache nicht mächtig war und in mir wohl so etwas wie einen Vortester sah. Allen Anschein nach hielt er mich für zumindest erfahren auf diesem Gebiet, allen gängigen Vorurteilen zum Trotz.
Immer noch das kleine silbrige 2 GB-USB-Ding in der Hand näherten wir uns jetzt schon Trägern, die etwas größere Mengen von Daten aufnehmen könnten, sich aber leider der Doppelfunktion als Schmuckstück gänzlich verwehrten. "Ich würde an Ihrer Stelle lieber dies hier nehmen. Da kriegen Sie für den doppelten Preis 80 mal so viel Speicherplatz als wie mit diesem kleinen Ding." sprach der der-deutschen-Sprache-nicht-Mächtige und zeigte auf einen etwas größeren Karton. Als er meinen verdutzten Gesichtsausdruck bemerkte, fügte er lächelnd hinzu: "Ich vergleiche immer gut, bevor ich etwas kaufe. Sie sollten sich das noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Hiermit könnten Sie viel mehr anfangen..." Ein Blick in mein zweifelndes Gesicht lies ihn dann doch das entscheidende Argument aussprechen: "... und silbern ist es auch." Stimmt, ein echtes Schmuckstück eben ...
Doch kaum hatte ich den Laden betreten, versperrte mir ein Stapel formschöner USB-Sticks den Trampelpfad zu den Türmen aus CD-Rohlingen. Ich gebe zu, dass ich mich von kleinen Glitzerdingern unnatürlich stark angezogen fühle, erst recht wenn sie außer ihrer Schönheit noch einen vermeintlich praktischen Nutzen bieten. Ob es aber tatsächlich Sinn macht, 2 GB Datenquatsch an einer silbernen Kette mit sich herumzutragen, will ich hier jetzt gar nicht weiter ausdiskutieren.
Mein Verstand schlug sofort Alarm, während mein elsterhaftes Herz so ein kleines Ding an sich drückte, aus purer Angst, diese gräßliche Vernunft könnte doch die Oberhand gewinnen. Auf der Suche nach den richtigen Argumenten für meinen inneren Kampf, irrte ich durch die Regalschluchten und nahm immer wieder prüfend andere, vielfarbige Datenträger in die Hand, las die Preisung der Fähigkeiten auf der Rückseite und legte sie doch schlussendlich wieder zurück zu ihren Klongeschwistern.
Das hätte ich auch noch stundenlang so weitermachen können, da meine Entschlusskraft schon immer etwas unterentwickelt war und ich mich deshalb gerne in meinen Gedanken verirre. Ich bin nicht besonders stolz auf meine Unentschlossenheit und mag es schon gar nicht, wenn man mich dabei beobachtet, wie ich hadere. Gestern aber wurde ich regelrecht verfolgt auf meinen Wegen durch die Angebotsstapel. Ein älterer Mann, scheinbar türkischer Herkunft, wählte seit auffällig langer Zeit die gleichen Artikel wie ich aus, drehte sie in seiner Hand, schaute sich Vorder- und Rückseite genau an, bevor er sie dann, wie ich, mit einem Kopfschütteln zurücklegte, immer dicht neben mir.
Wenn so etwas geschieht, hat der Verfolger meist ein Motiv, das weniger mit den geprüften Produkten zusammenhängt, als mit seiner irrigen Meinung, die Verfolgte würde unter Koffeinentzug leiden oder ihre Telefonnummer verbreiten wollen. Beim dritten Regal glaubte ich dann allerdings, dass dieser Mann einfach der deutschen Sprache nicht mächtig war und in mir wohl so etwas wie einen Vortester sah. Allen Anschein nach hielt er mich für zumindest erfahren auf diesem Gebiet, allen gängigen Vorurteilen zum Trotz.
Immer noch das kleine silbrige 2 GB-USB-Ding in der Hand näherten wir uns jetzt schon Trägern, die etwas größere Mengen von Daten aufnehmen könnten, sich aber leider der Doppelfunktion als Schmuckstück gänzlich verwehrten. "Ich würde an Ihrer Stelle lieber dies hier nehmen. Da kriegen Sie für den doppelten Preis 80 mal so viel Speicherplatz als wie mit diesem kleinen Ding." sprach der der-deutschen-Sprache-nicht-Mächtige und zeigte auf einen etwas größeren Karton. Als er meinen verdutzten Gesichtsausdruck bemerkte, fügte er lächelnd hinzu: "Ich vergleiche immer gut, bevor ich etwas kaufe. Sie sollten sich das noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Hiermit könnten Sie viel mehr anfangen..." Ein Blick in mein zweifelndes Gesicht lies ihn dann doch das entscheidende Argument aussprechen: "... und silbern ist es auch." Stimmt, ein echtes Schmuckstück eben ...
Desideria - 2006-06-04 20:18
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