Freitag, 21. Juli 2006

An die Shaker ...

Blog-Event XV: Sommerdrink
...fertig, los!

Bis 15. August könnt ihr etwas Spritziges zusammenschütten.
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Das Schuhproblem...

Schuhprobleme habe ich schon, seit ich denken kann. Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht: Ich liebe Schuhe! Starke Gefühle für diese Art von Fetisch zu entwickeln, ist bekanntlich ja mit den weiblichen Genen gekoppelt und somit weit verbreitet. Auch, dass ich meist Schuhe begehrenswert finde, mit denen man etwas länger laufen lernen muss, um von A nach B zu kommen, ohne aus Balancegründen im Strassengraben zu landen, ist nicht weiter ungewöhnlich.

Selbst wenn ein naher Verwandter immer wieder argwöhnisch fragt: "Tragen so etwas nicht diese Bordsteinschwalben?" rechne ich ihm hoch an, dass er einfach nicht weiß, dass diese Geschöpfe heutzutage meist rosa Turnschuhe mit dicken Gummisohlen oder schwarze Overknee-Stiefel zu Skianzügen tragen, jedenfalls wenn sie am Bordstein stehen, jedoch neverever Manolos.

Aber genau hier liegt das Problem: Welcher Schuh passt sowohl zu Bodenbeschaffenheit und Klima, als auch zur gewünschten sozialen und sexuellen Zugehörigkeit. Das eine schließt das andere unglücklicherweise fast immer aus.

Ich glaube, Männer (bis auf wenige Ausnahmen) machen sich über dieses Problem überhaupt keine Gedanken. Die sind einfach froh, wenn wir gefährlich hohe Schuhe tragen, weil wir dann nicht so schnell wegrennen können. Das erleichtert die Jagd ungemein.

GöttinseiDank haben wir ja die Möglichkeit, im Laufe des Lebens aus den unglücklichen Fehlentscheidungen zu lernen. Zu meinem Glück kann ich da aus einem reichen Fundus von eigenen Entgleisungen schöpfen.

Ich werde zum Beispiel nicht noch einmal Pumps mit spitzem Absatz tragen, wenn mich jemand einlädt, mit ihm "eine Runde zu fliegen", auch wenn sie noch so gut zu dem engen Rock passen. Das nehmen einem nicht nur die Tragflächen dieser süßen, kleinen Maschinen beim Einsteig übel. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht jedem engen Rock ein neuer Bewegungsfreiheit-Schlitz steht.

Auch nicht empfehlenswert ist, vom Kalten ins Warme zu reisen, um dann beim Zwischenstopp in der Hölle feststellen zu müssen, dass die Sommerschläppchen bis zum eigentlichen Ziel durchgecheckt werden, die Winterschuhe durch den langen Flug plötzlich um zwei Größen geschrumpft sind und man an Ort und Stelle verhaftet wird, falls man es wagen sollte, den klinischreinen Flughafenboden mit nackten Füssen zu berühren.

Ganz blöd ist es, im Hochsommer mit eigentlich dafür adäquaten Sandalen auf ein Open Air Konzert zu gehen, das auf einer zweckentfremdeten Trabrennbahn stattfindet und diese deshalb mit Sand und Sägespänen äußerst freigiebig umgeht. So viele Blasen und Schürfwunden vergisst man nie wieder. Wenn dann noch Marius Müller-Westerhagen "ICH BIN WIEDER HIER – IN MEINEM REVIER!" brüllt, obwohl er sich schon 1000 mal nicht nur aus diesem Revier für immer verabschiedet hat, muss man unweigerlich an seinen Schuhwahn denken: Vor jedem Konzert bindet seine Frau ihm auf Knien die Schnürsenkel seiner Lackschuhe zu. Soll angeblich Glück bringen. Fragt sich nur für wen...

Noch viel blöder ist es, Silvester (wir erinnern uns wage: das Ende des Jahres liegt in unseren Breitengraden meist im Winter) in Schühchen feiern zu wollen, die diesem "Nichts" von Abendkleid in keinster Weise nachstehen, dann aber feststellen muss, dass der damit zu Betörende sich just an diesem Abend einer anderen Halbnackten zuwendet. Merke: 4 Kilometer Schneekicken mit glitzerndem Nichts an den Füssen garantiert nur einen längeren Krankenhausaufenthalt. Sonst rein gar nichts.

Gestern allerdings habe ich gedacht, ich hätte endlich aus meinen Fehlern gelernt und alle Widrigkeiten aus dem Weg geschafft. Die Schwierigkeit war, Schuhe zu finden, die mich bei gefühlten 100° C Zimmertemperatur heil durch den Büroalltag begleiten würden, ohne die zur Krawatte gezwungenen männlichen Kollegen meines doch sehr traditionsbewussten Arbeitplatzes in irgendeiner Weise zu brüskieren. Nicht so einfach. Geschlossene Schuhe, womöglich noch mit Strümpfen würden meinen sicheren Tod bedeuten. Nackte Zehen zu zeigen würde die sowieso schon erhitzten Gemüter endgültig in Wallungen versetzen. Doch ich glaubte die perfekte Lösung gefunden zu haben: halboffene Stoffpumps aus Seide, leicht und luftig, ohne zu viel zu zeigen und eigentlich für die Oper gedacht. Diese Wahl erwies sich wirklich als Glücksgriff bis ich nach Hause gehen wollte und mitten auf einer rush hour befahrenen Straße mit den Absätzen in den von der Hitze aufgeweichten Asphalt sank, stecken blieb und somit einen abendlichen Verkehrsstau mit viel genervtem Gehupe verursachte.

Ich schwöre: das falsche Schuhwerk kann einem mehr als nur einen Abend ruinieren....

spring, please!
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