Deadline …
Es soll ja Menschen geben, die so gut durchorganisiert sind, dass sie so etwas wie eine Deadline als treibende Motivation überhaupt nicht brauchen. Mit weiter Voraussicht haben sie alle möglichen Ereignisse im Blick und sind auf noch so abwegigen Vorkommnisse selbstverständlich vorbereitet. Und damit meine ich nicht, immer bereit zu sein, ein Paar Stöckelschuhe und das kleine knitterfreie Schwarze aus der Tasche zu ziehen, falls man plötzlich und aus heiterem Himmel zu einer Gala eingeladen werden sollte, sondern die Fähigkeit, genau zu wissen, wie das weitere Leben verlaufen wird. Zu diesen beneidenswerten Menschen gehöre ich nicht. Meine Zukunft steht für mich immer vollkommen überraschend und im neuen Kleid im Zimmer und fordert meine alleinige Aufmerksamkeit.
Vielleicht bin ich auch nur zu spät geboren worden und versuche seitdem, die verlorene Zeit wieder einzuholen. So hangele ich mich von einer Deadline zur nächsten. Trotzdem verschwende ich immer noch ein wenig Zeit mit Übersprungshandlungen (wie zum Beispiel jetzt gerade). Das mache ich schon mein Leben lang. Statt den Pullover stoisch zu Ende zu stricken, wie es von der Schule verlangt wurde, rechnete ich aus, wie lange ich für eine Masche im Schnitt brauche, wie viele Maschen dem Pullover noch fehlten und dass das Ergebnis mit der übrig gebliebenen Zeit nicht kompatibel sei. Ein völlig sinnloses Unterfangen. Komischerweise schaffe ich es dann doch immer wieder. Denn etwas kann ich wirklich gut: Zeit schinden und alles bis zum letzten Moment aufschieben.
Jetzt ist er gerade herein gerannt und wedelt wie wild mit einem Schild, auf dem in roten Lettern: DEADLINE! steht, vor meiner Nase rum, dieser letzte Moment. Er könnte ruhig mal zu denen gehen, die auf so etwas vorbereitet sind, find ich ...
Vielleicht bin ich auch nur zu spät geboren worden und versuche seitdem, die verlorene Zeit wieder einzuholen. So hangele ich mich von einer Deadline zur nächsten. Trotzdem verschwende ich immer noch ein wenig Zeit mit Übersprungshandlungen (wie zum Beispiel jetzt gerade). Das mache ich schon mein Leben lang. Statt den Pullover stoisch zu Ende zu stricken, wie es von der Schule verlangt wurde, rechnete ich aus, wie lange ich für eine Masche im Schnitt brauche, wie viele Maschen dem Pullover noch fehlten und dass das Ergebnis mit der übrig gebliebenen Zeit nicht kompatibel sei. Ein völlig sinnloses Unterfangen. Komischerweise schaffe ich es dann doch immer wieder. Denn etwas kann ich wirklich gut: Zeit schinden und alles bis zum letzten Moment aufschieben.
Jetzt ist er gerade herein gerannt und wedelt wie wild mit einem Schild, auf dem in roten Lettern: DEADLINE! steht, vor meiner Nase rum, dieser letzte Moment. Er könnte ruhig mal zu denen gehen, die auf so etwas vorbereitet sind, find ich ...
Desideria - 2006-08-08 13:57
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