Jetzt treffen langsam aber stetig die ersten Weihnachtspräsente unserer Geschäftspartner ein und zeugen sehr deutlich von dem unterschiedlichen Schönheitsempfinden verschiedener Kulturen. Gerade zu Weihnachten, wo die Nerven sowieso schon blank liegen, ist meine visuelle Schmerzgrenze deutlich nach unten gerutscht.
Selbst wenn ich ganz sicher sein kann, dass das Geschenk von Herzen kommt und wahrscheinlich auch überaus kostbar ist, muss ich mir eingestehen, dass ich trotz hohem Einfühlungsvermögen manche Präsententscheidungen einfach nicht nachvollziehen kann. Und wenn ich nicht wüsste, dass verschiedene Menschen eben auch verschiedene Vorlieben haben, wäre ich ab und zu geradezu beleidigt.
Dieses aufwendige Teeservice von unseren vietnamesischen Partnern z.B. mit dem sehr interessanten Dekor hat bei mir eher Verwunderung als Begeisterung ausgelöst. Perlen vor die Säue geworfen, sozusagen. Ich gebe zu, dass alles, was ich schön finde, nicht unbedingt dem Gros der Menschheit gefällt und das scheint auch umgekehrt so zu sein auch wenn sich Millionen von Asiaten nicht irren können.
Es gibt aber auch Weihnachtsgeschenke, die wirklich mein Herz erwärmen, obwohl sie jedes Jahr in einer unscheinbaren Kiste bei mir ankommen und am Anfang eher „welk und tot erscheinen“. Chicherinchees, wild wachsende Blumen, die am Kap der Guten Hoffnung für mich gepflückt wurden. Sie legen ihre Leichenblässe schnell ab, wenn man ihnen wieder Wasser gibt und dann blühen sie wunderschön bis ins neue Jahr und lassen mich von Afrika träumen. Gerade sind sie angekommen. Hach, so ist Weihnachten schön. Vielen Dank, Cape Town!
Desideria - 2007-11-30 11:33
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