Baum fällt …
Die Reaktionen aus meiner näheren Umgebung auf meinen neuen Kettensägenschein sind - sagen wir mal – unterschiedlich. Mir hat es am Wochenende sehr viel Spaß gemacht bedeutet, endlich die Berechtigung zum Kettensägenmassaker zum selbstständigen Baumfällen in den Händen zu halten. Mein Vorsäger war stolz ob meiner virtuosen Handhabung des schweren Geräts und meiner Fähigkeit - trotz der perfekten Fallrichtungbestimmung, der idealen Fallkerbanlegung und des mustergültigen Fallschnitts, den verhedderten Baumwipfel aus der Umklammerung der andere Bäume mit einen erneuten Einschnitt am Stamm über den dadurch entstandenen Drehzapfen zu drehen und somit meinen ersten Baum zu Fall bringen zu können, ohne mir oder meinen zwei Mitstreiterinnen lebensgefährliche Wunden zuzufügen, sei es durch herab fallendes Holz oder umher fliegende Sägeketten. Nur der Baum starb … diesmal.
Mit einem Liedchen auf den LippenMein Freund, der Baum, ist tohoot… stapelten wir die Holzscheite im Wald, nicht dass sich da ein unvorsichtiges Rehkitz noch das Bein bräche bei der entstandenen Unordnung. Bis hierhin waren alle Reaktionen durchweg positiv, selbst die anfangs skeptische Journalistin überschlug sich nur so mit Superlativen. Und wir 3 Frauen waren sowieso mit Herzblut bei der Sache.
Doch dann folgten die Reaktionen meiner lieben Verwandtschaft, die die volle Bandbreite von Panik „Kind! Bist du denn des Wahnsinns? Du kannst dich damit ja umbringen!" bis zu völligem Unverständnis „Ich musste ja damals in Canada ganze Landstriche roden, warum machst du das nur freiwillig?" abdeckten. Kein einziges Schulterklopfen oder wenigstens verhaltene Bravorufe … nichts dergleichen. Gar nichts.
Aber es sollte noch schlimmer kommen. Mit stolz beschwellter Brust reiste ich zu dem Mann in der anderen Stadt und erntete dort einen tiefen Seufzer mit einem langsamen und irgendwie resignierend aussehendem Kopfschütteln. Nun gut, man muss nicht immer einer Meinung sein, sonst würde man ja über kurz oder lang vor lauter Harmonie Amok laufen. Doch das sollte nicht seine letzte Reaktion auf meine neuen waidmännischen Fähigkeiten bleiben, denn bei der nächster Gelegenheit fand er doch deutliche Worte.
Als wir wenig später in der dunklen Räumlichkeit einer künstlerisch wertvollen Video-Installation standen, in der an allen vier Wänden flächendeckende Aufnahmen mitten aus dem Regenwald abgespielt wurden, so dass man sich wirklich mitten im Dschungel wähnte, überwältigt von der Schönheit unserer Planetenlunge, traf uns plötzlich und sehr realistisch die eigentliche Botschaft des Künstlers durch im Minutentakt mit gewaltigem Krachen umstürzende Riesenbäume, die eine große Lücke in der grünen Wand hinterließen.
„Und so etwas machst du! … Mörderin!“ Wieder krachte ein Mammutbaum mit lautem Ächzen in den Wald und riss eine breite, helle Schneise in den Urwald. Als das Getöse verebbte, konnte ich endlich etwas entgegnen: „Es werde Licht!“
Mit einem Liedchen auf den Lippen
Doch dann folgten die Reaktionen meiner lieben Verwandtschaft, die die volle Bandbreite von Panik „Kind! Bist du denn des Wahnsinns? Du kannst dich damit ja umbringen!" bis zu völligem Unverständnis „Ich musste ja damals in Canada ganze Landstriche roden, warum machst du das nur freiwillig?" abdeckten. Kein einziges Schulterklopfen oder wenigstens verhaltene Bravorufe … nichts dergleichen. Gar nichts.
Aber es sollte noch schlimmer kommen. Mit stolz beschwellter Brust reiste ich zu dem Mann in der anderen Stadt und erntete dort einen tiefen Seufzer mit einem langsamen und irgendwie resignierend aussehendem Kopfschütteln. Nun gut, man muss nicht immer einer Meinung sein, sonst würde man ja über kurz oder lang vor lauter Harmonie Amok laufen. Doch das sollte nicht seine letzte Reaktion auf meine neuen waidmännischen Fähigkeiten bleiben, denn bei der nächster Gelegenheit fand er doch deutliche Worte.
Als wir wenig später in der dunklen Räumlichkeit einer künstlerisch wertvollen Video-Installation standen, in der an allen vier Wänden flächendeckende Aufnahmen mitten aus dem Regenwald abgespielt wurden, so dass man sich wirklich mitten im Dschungel wähnte, überwältigt von der Schönheit unserer Planetenlunge, traf uns plötzlich und sehr realistisch die eigentliche Botschaft des Künstlers durch im Minutentakt mit gewaltigem Krachen umstürzende Riesenbäume, die eine große Lücke in der grünen Wand hinterließen.
„Und so etwas machst du! … Mörderin!“ Wieder krachte ein Mammutbaum mit lautem Ächzen in den Wald und riss eine breite, helle Schneise in den Urwald. Als das Getöse verebbte, konnte ich endlich etwas entgegnen: „Es werde Licht!“
Desideria - 2008-10-15 18:05
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