Selektive Wahrnehmung …
Durch eine böse Entzündung unter einem Backenzahn bin ich gestern in die durchgestylte Praxis eines Kieferexperten geraten, der die exquisite Einrichtung seines Arbeitsplatzes wohl eher durch die lukrativere plastische Chirurgie finanzieren konnte.
Eigentlich lehne ich die Schönheitschirurgie ab, love me or leave me, war schon immer meine Devise, obwohl ich öfter schon mit der Liebe zu mir selbst gehadert habe. Doch die Augen anderer sehen ja nur, was sie auch sehen wollen, so ist das auch viel einfacher mit der Liebe.
Ich habe nichts dagegen, wenn andere ihr Äußeres mit Hilfe der medizinischen Möglichkeiten verändern, um ihre Chancen auf dem eitlen Markt des Begehrens zu erhöhen, allerdings glaube ich nicht wirklich an eine positive Verschiebung der Gewinnaussichten durch ein strafferes Gesicht oder vollere Brüste.
Andererseits hat mich die erste Begegnung mit einem plastischen Chirurgen in seiner Praxis dann doch zweifeln lassen, ob das männliche Auswahlverfahren nicht doch nur von diesen einfachen Schlüsselreizen gesteuert wird.
Ich sitze also hypernervös auf der ergonomisch geschwungenen Schlachterbank und warte auf den Gott in Weiß, zu dem mich mein Zahnarzt voller Zuversicht geschickt hat. Der Mann betritt den Raum, sieht mich etwas fragend an, blickt dann auf mein Dekolleté und fragt: „Kennen wir uns nicht? Ich dachte gerade, ich hätte sie schon mal gesehen.“
Eigentlich lehne ich die Schönheitschirurgie ab, love me or leave me, war schon immer meine Devise, obwohl ich öfter schon mit der Liebe zu mir selbst gehadert habe. Doch die Augen anderer sehen ja nur, was sie auch sehen wollen, so ist das auch viel einfacher mit der Liebe.
Ich habe nichts dagegen, wenn andere ihr Äußeres mit Hilfe der medizinischen Möglichkeiten verändern, um ihre Chancen auf dem eitlen Markt des Begehrens zu erhöhen, allerdings glaube ich nicht wirklich an eine positive Verschiebung der Gewinnaussichten durch ein strafferes Gesicht oder vollere Brüste.
Andererseits hat mich die erste Begegnung mit einem plastischen Chirurgen in seiner Praxis dann doch zweifeln lassen, ob das männliche Auswahlverfahren nicht doch nur von diesen einfachen Schlüsselreizen gesteuert wird.
Ich sitze also hypernervös auf der ergonomisch geschwungenen Schlachterbank und warte auf den Gott in Weiß, zu dem mich mein Zahnarzt voller Zuversicht geschickt hat. Der Mann betritt den Raum, sieht mich etwas fragend an, blickt dann auf mein Dekolleté und fragt: „Kennen wir uns nicht? Ich dachte gerade, ich hätte sie schon mal gesehen.“
Desideria - 2009-01-21 10:35
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