Jetzt mal im Ernst: bleibt ihr bei einer roten Ampel stehen? Als Fußgänger, meine ich jetzt. Ja? Oder nein? Also ich bleibe nicht stehen, wenn ich mich irgendwie durch den Verkehr schlängeln kann. Das beschert mir zwar manchmal lautes Gehupe, wütende Blicke oder blöde Sprüche, aber das ist immer noch besser, als meine Zeit mit sinnlosem An-der-Ampel-Rumstehen zu verschwenden, die fehlt mir dann am Ende des Lebens. Und wer will das schon. Nachher kommt es noch soweit, dass ich Dinge nicht mehr erleben erledigen kann, die ziemlich lebenswichtig sind, wie etwa Entspannen zum Beispiel.
Außer, ja, außer es stehen Kinder an der Ampel. Dann bleibe sogar ich stehen und spiele dass gute Vorbild. Und gebe diesen unschuldigen Sprösslingen die Schuld an meinem Zeitdefizit. Dabei fixiere ich sie mit einem stechenden Blick, dass manche sich nicht mehr trauen über die Straße zu gehen. Auch nicht bei Grün. Nicht solange ich da drüben bin. Die kleinen Schisser werden dann heulend an der Hand ihres Erziehungsberechtigten durch den unfreiwillig stehenden Verkehr gezogen. Ich bin mir nicht sicher, ob die lieben Kleinen dadurch fortan das Ampelgrün mit einem Sicher-über-die-Straße-Kommen assoziieren werden. Aber mich trifft keine Schuld, schließlich bin ich bei Rot stehen geblieben …
Desideria - 2008-09-01 14:05
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Je 2 cl Sahne, Kokosnußmilch, weisser Rum und Wodka mit 6 cl Ananassaft in einem Shaker kräftig mischen. Ein Glas mit zerstossenen Eiswürfeln füllen und die Mischung aus dem Shaker darüber gießen. Zuletzt 1 cl Blue Curacao darübergleiten lassen und das Glas nach Belieben garnieren.
Schönes Wochenende!
Desideria - 2008-08-29 13:29
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Verliebtheit ist ein intensives Gefühl der Zuneigung zu einem anderen Menschen. Sie wird nach Ansicht von Psychologen von einer Einengung des Bewusstseins begleitet, die zur Fehleinschätzung des Objektes der Zuneigung führen kann. Fehler des anderen können übersehen oder als besonders positive Attribute erlebt werden. Verliebtheit ist kein Dauerzustand, sie besteht als eine Phase über einen längeren oder kürzeren Zeitraum, kann abflauen und sich auflösen oder in Liebe übergehen.
Als Hauptgründe für den Vorgang des Sich-Verliebens werden beiderseitige Sympathie und physische Attraktivität genannt. Aron schrieb dazu, es scheine als würden Menschen auf eine für sie attraktive Person warten, um dann etwas zu tun, was sie als "die andere Person mögen" interpretieren können. Als zusätzliche Faktoren können auch die Ähnlichkeit zu oder die Häufigkeit der Interaktion mit einer anderen Person herangezogen werden. Diese Faktoren mögen in der Zeit bevor man sich verliebt eine Rolle spielen, da sie den Kreis der "akzeptablen" Personen einschränken. Duck befand, dass der wichtigste Prädiktor romantischer Anziehungskraft physische Attraktivität ist, gefolgt von der eigenen Ähnlichkeit mit der anderen Person.
Duck ging davon aus, dass die Qualität der Konversation ebenfalls ein möglicher Prädiktor von romantischer Anziehung sein kann, allerdings ließ sich diese Vermutung experimentell nicht bestätigen, weder bei Männern noch bei Frauen. Somit scheint es, dass physische Attraktivität und Ähnlichkeit weitaus wichtiger sind als der Inhalt von Gesprächen.
Wieso
falle ich immer wieder auf schöne Worte rein verliebe ich mich dann eigentlich immer wieder in Worte ?
Desideria - 2008-08-27 15:39
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Großstädte sind ja auch nicht mehr das, wofür ich sie immer gehalten habe. Wo ist denn z. B. die ganze schützende Anonymität dieser Metropolen geblieben oder dieses Desinteresse der Großstädter füreinander, was sonst den wunderbaren Freiraum für das eigene Tun und Handeln garantierte? Das alles war ja einmal der Grund in eben eine solche große Stadt zu ziehen.
Es beunruhigt mich ein wenig, dass genau diese Vorteile gegenüber dem Leben auf dem Land anfangen, zu verschwinden. Keine Heimlichkeiten sind mehr durch die große Namenlosigkeit vor Entdeckung geschützt. Leichter Verfolgungswahn macht sich in meinem Inneren breit, seitdem mir diese unfassbares Sache passiert ist:
Da fahre ich mit dem Zug in die zweitgrößte Stadt der Europäischen Union, wie ich das ab und zu gerne mal tue, um mich ein wenig mondän zu fühlen, und steuere am Bahnhof den Taxistand an, um zu meinem Wochen-Endziel in diesem fremden Großstadtdschungel chauffiert zu werden, und der Fahrer des ersten Taxis in der lange Schlange steigt aus (!) geht um seinen Wagen herum und hält mir lächelnd (!) die Türe auf (!). Völlig verwirrt und sprachlos suche ich immer noch nach Worten, als der mir völlig Unbekannte freundlich fragt: „Und? Fahren wir wieder in die M…Strasse?"
So geht das doch nicht! Das ruiniert nicht nur den mit viel Grimmigkeit erworbenen Ruf der Berliner Taxifahrer, sondern erschüttert auch mein Bild von dieser solipsistischen Metropole. Ist ja hier wie auf’m Dorf …
Desideria - 2008-08-22 14:31
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Ich bekomme heute Besuch von weit her. Da kommt Freude auf ;)
Desideria - 2008-08-22 09:51
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In meiner Familie (besonders im mütterlichen Strang) sind es schon immer die Frauen gewesen, die aus der Reihe tanzten und Schwierigkeiten hatten, sich gegebenen Normen anzupassen oder vermeintlich höher rangingen Personen unterzuordnen. Sie waren es immer, die mit dem Kopf durch die Wand oder mit dem Banner auf die Strasse gingen, während ihre Männer an ihren Aufstieg arbeiteten und dafür ihren Kopf hinhielten. „Du sollst nicht nach den Sternen greifen!“ war das männliche Credo, während das schwache Geschlecht beharrlich an „Alles ist möglich!“ festhielt.
Es wundert mich immer wieder, wie diese Gegensätze im Denken und Wünschen zueinander gefunden haben, aber Liebe macht blind Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an, schon allein, um die unangenehmen Folgen der Inzucht zu vermeiden. Anders kann ich mir diese Paarbildungen nicht erklären.
Denn die Zähmung der Widerspenstigen ist auch nie wirklich geglückt, selbst wenn man(n) sich kurz vor dem vermeintlich harmonischen Ziel wähnte, widersetzte sich die zu Zähmende meist durch unerlaubte Kampfmethoden oder plötzliches Verschwinden. So kommt es, dass in meiner Familie es nie langweilig wird immer ein wenig Diskussionsbedarf besteht und mir manchmal Dinge zu Ohren kommen, die ich wirklich gar nicht wissen will.
Nun könnte man denken, bei uns würde der Geschlechterkampf noch in voller Blüte stehen, ja sogar, dass wenigstens in meiner Sippe der weibliche Part auf der Gewinnerseite stünde, aber weit gefehlt, die wehrhaften Damen verschwenden ihre Energie damit, sich gegenseitig zu bekriegen, anstatt gemeinsam gegen den vermeintlichen emanzipatorischen Gegner in die Schlacht zu ziehen.
Schlichtungsversuche haben nicht den gewünschten Effekt, man trägt nur selber seelische Wunden davon, wenn man sich als Pufferzone zur Verfügung stellt und ist am Ende noch der Sündenbock. Das macht man einmal und dann nie wieder. Waffenstillstand wird nur erzielt, wenn die Meinungsverschiedenheiten sich so sehr in die Höhe geschraubt haben, dass eine der Streithennen den Hörer aufknallt auf das Höchste beleidigt das Schlachtfeld verlässt und fortan die Kommunikation mit der jeweils anderen Uneinsichtigen auf unbestimmte Zeit komplett einstellt.
Wohltuende, lang ersehnte Ruhe kehrt ein und man kann sich endlich wieder den wirklich wichtigen Dingen widmen, wie nach den Sternen zu greifen, denn schliesslich ist alles möglich …
Desideria - 2008-08-20 15:56
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