Montag, 5. Januar 2009

Weibliche Logik …

Man(n) sagt ja Frauen nicht gerade ein ausgeprägtes technische Verständnis nach, trotzdem muss ich immer wieder mit ansehen, wie selbst Männer, die diese spezielle, am Y-Chromosom gekoppelte Befähigung, in einem langen Studium vertieft haben, an den einfachsten Aufgaben scheitern.

Und hierbei rede ich noch nicht einmal von der diffizilen Herausforderung ein Regal eines schwedischen Möbelhauses aufzubauen, nein, ich durfte letztens Zeuge werden, wie meine Kollegen, allesamt Techniker von Beruf, es fertigbrachten, die Umzugskartons für unseren Bürowechsel so zu falten, dass man sie leider nicht mehr für ihren eigentlich Zweck verwenden konnte.

Das ist auch eine Kunst, ich gebe es zu, erst recht, wenn man sämtliche leuchtend roten Hinweise, wie man diese Pappschachtel sinnvoll faltet, ignorieren kann, obwohl sie einem von jedem Teil des Behältnisses entgegenspringen.

Ich befürchte sogar, dass die Patentfaltung der Kartons, um den einfachen, aber trotzdem sicheren Transport von schweren Akten zu gewährleisten, von Frauen mit einschlägiger Erfahrung in der Verfrachtung von sperrigen Dingen entwickelt wurde und die Gebrauchtanweisung dieser möglicherweise deshalb gar nicht von Männer verstanden wird, obwohl Sätze wie: „Dieses Krempelpaket ebenfalls ganz nach innen umlegen. Wenn nach mehrfacher Benutzung die Klemmwirkung nachlässt, können Sie eine der seitlichen Sperren einrücken.“ doch wirklich jedem einleuchten müssten.

Andererseits haben die Vertreter des männlichen Geschlechts ein seltsam überproportionales Selbstbewusstsein, sodass Hilfe oder ein weiblicher Rat grundsätzlich abgelehnt wird, schon allein, damit die eigene Selbstachtung keine Kratzer bekommt. Auch meine dezenten Hinweise wurden ignoriert, sodass der erste Fachmann auf diesem Gebiet, der die falsch gepackte Last dann tatsächlich von A nach B tragen sollte, mit einem empörten „Das hat doch garantiert eine Frau gepackt!“ den Karton aus Mangel an stabilen Griffen aus Krempelpaketen wieder fallen ließ.

Jetzt stand zwar einer der wenigen Exemplare des starken Geschlechts vor mir, der anscheinend einen korrekt gefalteten Karton zu schätzen wusste, aber sich dadurch noch lange nicht von den auch an das Y-Chromosom gekoppelte spontane Schuldzuweisungszwang so schnell distanzieren konnte. Erst nachdem ich ihm den korrekten Sachverhalt männerverständlich erläutert hatte, seufzte er kurz und kleinlaut: „Was würden wir nur ohne euch Frauen machen?“

„Aussterben!“
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Dienstag, 23. Dezember 2008

Safranfasan auf salzigen Zitronen und fruchtigem Koriander-Couscous ...

Es weihnachtet sehr und auch dieses Jahr hat Zorra wieder einen wundervollen kulinarischen Adventskalender im Kochtopf gebastelt, bei dem es sogar etwas zu gewinnen gibt und ich habe die Ehre, ein Türchen füllen zu dürfen .

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Deshalb habe ich mich an etwas Aussergewöhnliches gewagt und hoffe, dass es euch munden wird:

Safranfasan auf salzigen Zitronen und fruchtigem Koriander-Couscous

Zutaten:
1 Fasan (beim Geflügelhändler des Vertrauens bestellen)
3 Zwiebeln, rot weil Weihnachten ist
150 gr. Oliven, entsteint, grün und schwarz (oder vielleicht rot und etwas milder)
1 Weihnachtsmanndaumen großes Stück Ingwer
Knoblauch
frischer Koriander
glatte Petersilie
Meersalz
Olivenöl

zitronen

300 gr. Couscous (Instant)
getrocknete Berberitzen-Beeren
Butter
Tomatenmark

couscous


Zutaten für die Marinade


Safran
Ingwer, gemahlen
Koriander, gemahlen
Zimt, gemahlen
Paprika, rot, gemahlen
Kumin, gemahlen
Knoblauch, frisch

zutaten

Die salzigen Zitronen kann man fertig in Gläsern eingelegt beim Marokkaner um die Ecke kaufen, wenn man das Glück hat, in einer Gegend zu wohnen, die kulturell und ethnisch vielseitig ist. Ansonsten kann man sie auch selbst einlegen, dazu braucht man nur ein wenig Salz, schöne Bio-Zitronen, ein Einmachglas und Geduld (Rezept folgt zum Schluss).

Also dann:

Den Fasan enthaupten (Zartbesaitete lassen das vorher schon vom Geflügelhändler ihres Vertrauens machen, sonst müssen sie wie ich erst ein paar mal um das Tier herumschleichen, um dann doch noch in einer Augen-zu-und-durch-Aktion das Küchenbeil zu schwingen), ordentlich abwaschen und trocken tupfen, vorsichtig mit den Fingern die Haut vom Fleisch lösen, ohne sie abzuziehen, um dort die Marinade zu verstreichen.

Die Gewürze für diese werden in einer Schüssel in ausreichender Menge und zu etwa gleichen Teilen (etwas weniger Ingwer und natürlich vom Safran nur 1-2 Gramm Pulver nehmen) vermengt und mit dem Saft einer Zitronen und dem gepresstem Knoblauch vermischen.

marinade

Den Fasan in eine Schüssel legen, innen mit Meersalz ausstreichen und außen mit der Marinade einreiben und dabei die Paste besonders unter der Haut des Fasans verteilen. Etwa 30 Minuten marinieren lassen.

fasan

In einem großen Topf etwas Olivenöl erhitzen und den Fasan von allen Seiten nicht zu scharf anbraten, dann mit etwas Wasser ablöschen und für etwa 10 Minuten bei geschlossenem Deckel leicht köcheln lassen.

In der Zwischenzeit die Zwiebeln und den Knoblauch würfeln, zum Fasan geben und die restliche Marinade ebenfalls dazu geben. Für etwa 40-50 Minuten bei geschlossenem Deckel garen lassen. Die Oliven vierteln und die eingelegten Zitronen – je nach Salzgehalt und Geschmack – entweder vom Fruchtfleisch befreien und nur die Schale in Streifen schneiden oder die Zitronenviertel in Achtel oder Sechzehntel schneiden und dann zusammen mit den Oliven für die letzten zehn Minuten der Garzeit zum Fasan geben.

In einem separaten Topf Wasser nach Packungsangabe des Instant-Couscous in einem Topf erhitzen, etwas Tomatenmark und Salz darin verquirlen, die Berberitzen-Beeren hinzugeben und den Couscous nach Vorgabe garen lassen. Dann von der Flamme ziehen, mit einigen Butterflocken belegen und mit einer Gabel unterheben. Den frischen Koriander zusammen mit der Petersilie hacken, etwas fein gehackte Zitronenschale dazugeben und alles unter den Couscous heben.

Den Fasan aus dem Topf nehmen, portionieren und zusammen mit den Zitronen und Oliven auf dem Couscous anrichten.

fertig

Jetzt schnell noch das Rezept für die salzigen Zitronen zum Selbermachen:

Eingelegte Zitronen

Zutaten:
Unbehandelte Bio-Zitronen
Zitronensaft
Salz
Wasser

Die Zitronen mit einer Bürste in heißem Wasser ordentlich abschrubben und trockenreiben, dann mit einem Kreuzschnitt von zwei Seiten einschneiden. Jetzt die Zitronen leicht öffnen und mit je 1 TL Salz einreiben und wieder zusammendrücken, bis etwas Saft läuft, den Saft auffangen. Die Zitronen nun in einem Einmachglas mit Schraubdeckel dicht an dicht einlegen und etwas andrücken. Wenn das Glas voll ist mit etwas Zitronensaft und Wasser auffüllen und das Glas verschließen. An einem dunklen, kühlen Ort, an dem der Weihnachtsmann es nicht findet, für etwa 30 Tage aufbewahren und „reifen“ lassen.
Frohes Fest!

Habt alle ein besinnliches Weihnachtfest, lasst es euch schmecken und dieses Jahr wird nicht unterm Weihnachtsbaum gestritten!

So, ich muss los, Geschenke kaufen ...
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Freitag, 5. Dezember 2008

Vor-Weihnachts-Giraffen ...

HH

...ist eh alles mehr Schein als Sein. Lasst euch nicht verrückt machen!
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Freitag, 28. November 2008

Es weihnachtest sehr ...

Kulinarischer Adventskalender 2008 mit Wettbewerb

Deshalb will ich hier und jetzt auf diesen wunderbaren kulinarischen Adventskalender hinweisen, damit ihr mir bis Heilig Abend nicht vom Fleisch fallt ... und immer daran denken:
Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst.
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Sonntag, 23. November 2008

Dilemma ...

Mein Verhältnis zu Tieren ist etwas gespalten. Einerseits liebe ich alles, was kreucht und fleucht, anderseits habe ich sie zum Fressen gern. Diese gefühlte Diskrepanz habe ich mir klein geredet, um mein Gewissen zu beruhigen, denn schließlich esse ich nur anonymes Fleisch, keines, welchem ich einen Namen gegeben hätte auf dieselbe Weise rechtfertigen wohl auch eigentlich treue Männer einen Besuch der Herbertstraße.

Im Selbsterlegen oder Töten meiner nicht vegetarischen Speisen bin ich sonderbar untalentiert, um nicht zu sagen, äußerst feige. Erschwerend kommt hinzu, dass ich keinerlei Ehrgeiz besitze, diesem Manko Abhilfe zu schaffen, indem ich z.B. wie meine Freundin, einen Jagdschein unter seelischen Anstrengungen und gelegentlichen Magenproblemen erwerbe, um im Morgengrauen waidmännisch korrekt im Nebel auf dem Feld am Waldesrand zu kauern, um Bambi in aller Herrgottfrühe den Garaus zu machen, ihm den Bauch aufzuschlitzen und seine Eingeweide dem Rest der Waldbevölkerung zum Fraß zu überlassen, auch wenn die gestorbene Hülle noch so gut schmeckt.

Ich lebe ganz gut mit dieser Tötungsfeigheit, erst recht, da ich noch andere menschliche Makel mein eigen nenne, wie zum Beispiel diese absolut lästige Harmoniesucht. Eine wirklich in fast allen Lebenslagen unglückliche Eigenschaft mit Auswirkungen, die eigentlich niemand haben möchte. Aber egal, das ist jedenfalls der Grund, warum ich das Töten an sich meist anderen überlasse und mich nur völlig schuldlos und mit reinem Gewissen an den Resultaten erfreue.

Nur einmal kam ich in diese verhängnisvolle Situation, dass ich dem Lauf der Natur mit eigener Hand nachhelfen sollte und ich kläglich versagte, was mich heute noch in meinen Träumen verfolgt. Denn anstatt diese selbst gefangene Flunder mit einem gezieltem Schlag gegen die Reling von ihrem Leiden zu befreien, habe ich sie elendig in der Eisbox erfrieren lassen. Man sollte sich mich nicht zum Feind machen, meine Morde sind langsam und qualvoll. Na ja, geschmeckt hat es trotzdem.

Aber zurück zum eigentlich Problem: Auch wenn es sich nicht immer vermeiden lässt, ich töte nicht gern, jedenfalls nicht mit eigener Hand jetzt mal abgesehen von den gelegentlichen Kettensägenmassakern. Dafür gibt es schließlich professionelle Henker ausgebildetes Fachpersonal. Und genau dieses habe ich letzte Woche beauftragt, mir einen Fasan zu besorgen, den ich dann unter Zugabe von geheimen Kräutern und ordentlich Hitze, in ein schmackhaftes Mahl verwandeln wollte. Schon allein, weil ich endlich einen schweren, gusseisernen Topf für ein halbes Vermögen erstanden habe, der ja auch nicht so nutzlos herumstehen soll.

Gut, soweit. Jetzt habe ich das tote Tier hier und es sieht nicht so aus, als ob es jemals eine köstliche Speise werden würde, denn es hat auch einen Makel: es hat noch einen Kopf. Einen sehr schönen sogar mit sehr bunten Federn, die wohl auch der Grund waren, warum seine Feinde ihn doch in seinem Lebensraum entdeckt haben, dabei wollte er doch nur seine Geliebte damit beeindrucken. Dumm gelaufen. Tja, das mit der Liebe ist ja sowieso immer etwas schwierig und durchaus mit Gefahren an Leib und Seele verbunden.

Das wusste ich aber schon vorher und man muss es mir nicht unbedingt so bildlich noch einmal vor Augen führen. Darauf verzichte ich gerne. Und auf Nachfrage bei dem Mann in der anderen Stadt, wie man dem Dilemma denn ohne seelischen Schaden entkommen könne, kam der einfache Rat: „Abhacken!“ Danke.

Gut, ich geh dann mal in die Küche und stelle mich der grausamen Natur ...
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