Neulich auf der Fahrt im ICE erklärte mir mein Sitznachbar, ebenfalls ehemaliger Bahner, das Wunderwerk der neuen Trennscheiben im Führerstandswagen. Normalerweise kann man als Reisender dem Zugführer über die Schulter schauen. Im Falle eines "Personenschadens" (ich dachte übrigens, es träfe jeden zweiten Lokführer), kann (soll) der Lokführer die Sichtscheibe zum Fahrgastraum "blind" schalten (es sind wohl zwei unterschiedlich polarisierte Scheiben, die leicht gegeneinander versetzt werden). Auf diese Weise sollen die Fahrgäste von unliebsamen Splatterszenen verschont bleiben. Für den Zugführer gilt das leider nicht.
Das funktioniert etwas anders, man muss sich das wie ein Taschenrechnerdisplay vorstellen. Nur etwas groesser. Das mit dem jeden zweiten Kann hinkommen, es gibt viele Lokführer die mehrere Suizide hinter sich haben.
Wobei es nicht notwendigerweise Suzid ist. Unfälle sind auch nicht selten. An jenem Tag vor ein Paar Jahren, als das grosse Unwetter ueber Hamburg hereinbrach, fuhr ich von Berlin nach Hamburg. In Spandau stuerzte damals eine Frau vom Bahnsteig direkt vor den Zug. Das ist noch grausamer, da sich sowas um einen Unfall handelt. Der Lokführer kann zwar genausowenig dafuer, aber es hat dennoch eine andere Qualität.
Seit jenem Tag gehe ich unbewusst immer einen Schritt zurueck, wenn der Zug in meine Nähe kommt.
"Schutzschilder" vor die zahlenden Gäste zu halten, lässt mich automatisch an dieses Spiel von kleinen Kindern denken, die sich die Augen zuhalten und dann glauben, da sie selbst nichts sehen, wären sie auch für andere unsichtbar...
Ich find das schon ganz gut, ich moechte nicht die letzten Sekunden im Leben eines Menschen erleben muessen. Reicht schon, wenn der Lokfuehrer traumatisiert ist. Da will ich mich nicht einreihen ...
Wobei es nicht notwendigerweise Suzid ist. Unfälle sind auch nicht selten. An jenem Tag vor ein Paar Jahren, als das grosse Unwetter ueber Hamburg hereinbrach, fuhr ich von Berlin nach Hamburg. In Spandau stuerzte damals eine Frau vom Bahnsteig direkt vor den Zug. Das ist noch grausamer, da sich sowas um einen Unfall handelt. Der Lokführer kann zwar genausowenig dafuer, aber es hat dennoch eine andere Qualität.
Seit jenem Tag gehe ich unbewusst immer einen Schritt zurueck, wenn der Zug in meine Nähe kommt.