Es ist, was es ist ...

Frau Schokolatajaja hat mir den Kochstock zugeworfen und ich habe ihn gefangen.

Also gut:

1. Was fällt dir zu deinem ersten Koch- oder Backversuch ein?

Ich kann mich nicht so recht erinnern, obwohl ich auch so eine gefährliche Puppenküche hatte, die man mit brennbaren Würfeln tatsächlich "anfeuern" konnte. Keine Eltern würden heutzutage ihre vielleicht auch weibliche Nachkommenschaft mit dieser potentiellen Brandbombe alleine lassen, weil sie befürchten müssten, dass die lieben Kleinen in ihrem Bestreben, die dienende Hausfrauenrolle zu üben, die halbe Stadt abfackeln könnten. Wohl auch zurecht.

Alles, woran ich mich erinnere, ist das Gesicht meines Vaters, als er wortlos, aber mit den Nerven am Ende, da meine Schwester und ich seine Anweisungen, unser Zimmer in einen halbwegs vorzeigbaren Zustand zu bringen, irgendwie übergangen haben müssen und er deshalb, als rein erzieherische Maßnahme, die ihm selber nicht leicht gefallen sein dürfte, da er auch heute nicht der Typ ist, der gern etwas zerstört, die geliebte Kokelküche aus dem Kinderzimmerfenster in den Garten warf, ohne auch nur daran zu denken, das Abendessen vom Herd zu nehmen.

Netter Versuch, geholfen hat es nicht ... aber ich schweife ab (und verstricke mich mal wieder in Schachtelsätzen).

Also, meine erste Aufgabe in der Küche war das Ausnehmen und Putzen der frischen Heringe, die meine Mutter dann einlegte. Das war mir wesentlich lieber, als die Spülmaschine ein- und auszuräumen. Ich habe mich schon immer mehr für Biologie als für Logistik interessiert.

2. Was hatte den größten Einfluss auf deinen Kochstil?

Andere Kochstile.

3. Gibt es ein altes Fotos als Beweis für frühes Interesse an der kulinarischen Welt? Traust du dich, es uns vorzustellen?

Ja. Später.

4. Leidest du an irgendeiner Art von kulinarischer Phobie? Gibt es ein Essen, dessen Zubereitung dich zum Schwitzen bringt?

Ja. Dummerweise töte ich nicht gerne. Zumindest nicht gerne Tiere. Ich scheine da irgendeine Hemmschwelle zu haben, die sich nicht gehört. Das hat schon dazu geführt, dass ich den ersten zum Verspeisen geeigneten Fisch, den ich mit einer Hochsee-Angel eigenen Händen gefangen habe, elendig in der Kiste mit dem Eis erfrieren ließ, anstatt ihn einfach und schnell mit einem Schlag auf die Schiffsplanken von seinem Leben zu befreien. Ich habe deshalb heute noch schlechte Träume. Verzeihe mir, leckere Flunder.

Auch Schalentiere, die wirklich zu meinen Lieblingsspeisen gehören, lasse ich lieber von anderen Mördern ins kochende Wasser werfen (während ich die Messer hinter der Türe wetze). Vielleicht hängt meine unangebrachte Feinfühligkeit auch mit diesem einen Tag zusammen, an dem mein Onkel von der Jagd zurückkam, den Kofferraum seines Autos aufriss, um uns die angekündigte und freudig erwartete Überraschung zu präsentieren und meine Schwester und ich wie aus einem Munde schrien: "Ooh! BAMBI IST TOT!"

5. Welches technische Hilfsmittel in der Küche schätzt du am meisten und /oder was war der größte Reinfall?

Spontane Antwort:

Alleinherrschaft und/oder Mitmischer.

Überlegte Antwort (denn eigentlich koche ich gerne mit anderen zusammen):

ein scharfes Messer. Der Rest geht von alleine.

Meistens doof: technischer Blödsinn, wie z.B. Mit-mir-kann-man-aus-einer-Kartoffel/Gemüse-Spaghetti-machen-Maschine.

6. Nenne einige seltsame oder verrückte Essenzusammenstellungen, die du wirklich magst – und wahrscheinlich niemand sonst!

Jacobsmuscheln in einer Weißweinsahnesauce, die nach einem Hauch Vanille schmeckt (allerdings mag das meine Schwester auch), ansonsten schrecke ich ja vor eigentlich keiner Kombination zurück.

7. Gibt es eine Frage, die du vermisst, die du gerne beantworten würdest? Wenn ja, füge sie einfach hinzu!

Nein.

8. Dein Lieblingseis …

Klassisch: Vanille

9. Du wirst wahrscheinlich nie essen …

Sag niemals nie!
Wer weiß, welche eigenartigen Landesspezialitäten mir noch angeboten werden. Und man möchte die gastfreundlichen Fremden ja auch nicht verärgern. Auch gilt eine Zurückweisung der Gastfreundschaft vielerorts als tiefe Beleidigung, die nur wenn man sehr viel Glück hat mit Nichtachtung hingenommen wird. Da kann Schlimmeres passieren, als dass sich mir der Magen umdreht. Und ich habe vor, so viele mir noch nicht bekannte Orte auf dieser Erde zu bereisen, wie es mir irgend möglich sein wird.

Aber wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, ohne jemanden zu verletzen, würde ich gerne auf Innereien (bis auf Gänsestoffleber – Schande komme über mich, ich habe einfach kein Gewissen), Hoden und Augen verzichten. Auch vor den meisten Insekten schrecke ich (noch) zurück.

10. Dein Spezialgericht …

Scharfe Kokosnusssuppe mit Huhn und Wasserkastanien

Auf Wunsch gebe ich auch das Rezept weiter oder stelle es mal in den Kochtopf.

Die Aufforderung zur Teilnahme wurde weitergeleitet:

- an Herrn Kurgast, der mich dafür hassen wird (Verzeih mir bitte, bitte. Aber ich konnte wirklich nicht widerstehen. Ich tue es auch nie, nie wieder…),

- an Seine Königliche Hoheit, den King, schließlich bildet er sich ja genug auf seine Kochkünste ein

- und an Herrn Paulsen aus reiner Neugierde und weil er es doch wissen müsste ...

Also, Männer, enttäuscht mich nicht.