Kulttour

Dienstag, 21. März 2006

Die größten Verführer ...

waren, sind und werden es immer bleiben: Worte. Für mich zumindest. Gegen die richtigen Worte können keine noch so prächtigen Reichtümer oder verführerischen Körper antreten. Der sinnlichste Mund hat all seinen Zauber verloren, wenn er mit seinen Lippen die falschen Worte formt. Dagegen können Worte auch ohne einen Mund verzaubern. Grund genug, mich mit Büchern zu umgeben.

Doch gestern hatte ich die seltene Gelegenheit, Worten lauschen zu dürfen, die einem gesunden Geist und einem gesunden von oben bis unten tätowierten Körper mit viel Witz und Wut entsprangen. Das reinste Vergnügen.

Es ist erstaunlich, wie dieser Mann es scheinbar mühelos schafft, nur mit einem Mikrophon bewaffnet, allein auf einer absolut leeren Bühne das Publikum mit seinen Worten (mal von den großen Gesten und „Lautmalereien“ abgesehen) fast 3 Stunden in den Bann zu ziehen. Dabei macht es keinen Unterscheid, ob er lautstark seine politische Meinung proklamiert, die gigantischen Ausmaße von Flughäfen beschreibt oder seine schmerzhaften Probleme, die angebotenen Speisen in Sibirien bei sich zu behalten, in allen Einzelheiten schildert. Einfach faszinierend. Ich verliebe mich jedes Mal in ihn … ach, Henry.

Zum Glück kann man seine Worte auch ohne seinen Körper genießen, sogar täglich und zwar hier: Henry Rollins' dispatches. Danke, das lindert den Entzug ein wenig, denn das mit dem Abbild seines großflächigen Rückentattoos bedruckte Merchandise-Shirt hat nicht die gleiche heilsame Wirkung ...
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Montag, 13. März 2006

Unterschiedliche Ansichten…

In dem irrigen Glauben, es wäre ein leichtes Unterfangen, 4 Menschen mit verschiedenen Weltanschauungen zu einer harmonischen Gruppe zu verschweißen, mit der man einen kulturell erbaulichen Nachmittag verbringen könnte, besuchte ich am Sonntag mit drei anderen Neugierigen ein Museum.

Warum gehe ich eigentlich immer wieder davon aus, dass die Dinge, ob Kunstwerk oder nicht, die ich besonders schön oder zumindest ergreifend finde, auch die Herzen anderer ohne Widerstand erwärmen könnten. Das funktioniert ja noch nicht mal bei meinen besten Freunden. Es macht sich sogar eher blankes Entsetzen breit, ob meiner Verzückung für so Manches. Nun ich kann auch so einige Vorlieben anderer Menschen in keinster Weise nachvollziehen.

Während ich unter gefährlich gekanteten, tonnenschweren, rostigen Stahlplatten, nur ein ehrfürchtiges „Oh, Richard…“ herausbekomme, versucht der Gruppenjüngste, die Konstruktion mit einem gezielten Karatetritt zum Einsturz zu bringen. Zum Glück vergeblich. Die Erziehungsberechtigte des Kämpfers bemerkt vor dem Monstrum eines „Jungen Wilden“: „Ähem, schön bunt.“ „Wenn er nicht sein Atelier abgefackelt hätte, hätte ich jetzt eine Skulptur von ihm.“ trauere ich noch immer. Unterdessen unterstellt der andere männliche Teil unserer illusteren Runde den edlen Spendern von Kunstwerken an das Museum im Namen eines „Freundes des Künstlers“ damit unlautere Manipulation der Preise auf dem Kunstmarkt, bleibt vor einer dieser wertvollen Auftragsarbeiten Spenden stehen und ruft aufgebracht: „Und wann wird diese Baustelle endlich fertig?“ Meine schwärmerische Liebe zu quadratischen Granitsteinen und grob gehauenen Marmorblöcken konnten alle drei nicht wirklich nachvollziehen.

Nun gibt es ja auch Teile des Museums, die mir persönlich keine spitzen Schreie entlocken, andere dafür ins Schwämen geraten lassen. Und trotz des wunderbaren Wetters, war dieser Teil überraschend gut besucht. „Hast du diese tolle Trilogie der „Madonna“ gesehen? Mit den Spermien drumherum und dem Embryo in der Ecke, der aussieht wie ein Skelett? Der Kreislauf des Lebens … “ werde ich von meiner Freundin gefragt. „Du meinst diese schwarzhaarige Frau, die aussieht wie eine Wasserleiche?!“ Der Karatekämpfer grinst. Endlich kann er dem Ganzen auch etwas abgewinnen: Mord und Totschlag, ganz nach seinem Geschmack. „Munch macht mich depressiv.“ versuche ich mich zu entschuldigen und pantomime den Schrei auf der Brücke. Meine Freundin schüttelt ob meines Banausentums resignierend den Kopf. Und während mir der Spendenkritiker versucht, die filigransten Zeichnungen längst Verstorbener näher zu bringen, fotografiere ich heimlich die Deckenbeleuchtung. So hat dann doch noch jeder von uns etwas gefunden, was das Herz höher schlagen lässt. Trotz unserer unterschiedlichsten Ansichten …

light 2
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Dienstag, 31. Januar 2006

Schnee (von gestern) in meinen Gedanken ...

nam june paik
"Video is the window of yesterday. Video is the window of tomorrow. It snows in my video as it snows in my mind"

(Nam June Paik)
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Montag, 23. Januar 2006

Nicht vergessen ...

beuys
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Mittwoch, 16. November 2005

Nicht verpassen ...

red hot blog

Mehr hier und hier ...
1887

Samstag, 26. Februar 2005

Mensch Mäuschen ...

Dat schlimmste wat dir heute noch passieren kann
Is, du gehs auf die Straße und du triffs einen Mann
Und der sieht dich auch und dann spricht er dich an
Ob er dich mal irgendwo woanders treffen kann
Un' dann fängst du an zu stottern und dein Blick wird nebelich
Und dann sachste so wat ähnliches wie: Weiß ich nich
Du stotterst noch ein bißken und der Typ kuckt dich nur an
Und et wird dir plötzlich klar, der will ran, der will ran

Mensch Mäuschen, is dir nich klar
Dat dat vielleicht der Mann deiner Träume war
Du zitters total vor Schiß
Dabei hättse den am liebsten sofort geküßt

Poppen ohne Gummi, fahren ohne Gurt
Wenne eine rauchst, wirste angeknurrt
Alles wat Spaß macht is irgendwie gefährlich
Leben is riskant, aber Risiko is herrlich
Nur wer gar nix hat, hat auch nix zu verliern
Datte glücklich bis, kann dir keiner garantiern
Und wenne dat Gefühl has, du bis tot bevor du stirbst
Wird et Zeit, datte endlich ma lebendig wirst

Mensch Mäuschen, is dir nich klar
Dat dat vielleicht die Chance deines Lebens war
Du zitters total vor Schiß
Weile merks, dat du auch nur ein Mäuschen bis

Wahrscheinlich bisse zu dick und außerdem zu alt
Und nachts im Bett sind alle beide Füße kalt
Und dat letzte Mal, wo dir so richtig gut gegangen is
Hasse schon vergessen, weil der Mensch nun ma vergißt
Und wat machste für'n Theater um jeden neuen Tach
Wenne Mittwoch überlebst, dann is Donnerstach
Schlafen kannze, wenne tot bis, bis dahin kannze küssen
Aber dazu wirste wohl ma aussemm Haus gehen müssen

Mensch Mäuschen, is dir nich klar
Dat dat Leben am Ende immer schon tötlich war
Du zitterst total vor Schiß
Weile merks, dat du auch nur ein Mäuschen bis

(Gerburg Jahnke)
1937

Donnerstag, 13. Januar 2005

Nobody ...

Die vielen lauten Worte, die heute in meinem Büro von den Herren Wichtigwichtig durchaus vehement vorgetragen wurden, lassen mich leider ganz stark an einen kleinen Dialog aus einem meiner Lieblingsfilme denken:

William Blake: What is your name?
Nobody: My name is Nobody.
William Blake: Excuse me?
Nobody: My name is Xamichee, "he who talks loud say nothing".
William Blake: "He who talks"... I thought you said your name was Nobody.
Nobody: I preferred to be called Nobody.

(Dead Man, Jim Jarmusch)
1350

Mittwoch, 12. Januar 2005

Solipsist ...

von außen ein kleines bisschen
Schauspielhaus

von innen ganz und gar
Henry

wunderbar ...
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Sonntag, 2. Januar 2005

Charles Wilp ...

hat Dazzeldorf auch verlassen ...

Charles Wilp


Gute Reise!
1565

Sonntag, 12. Dezember 2004

Meine liebsten Hamburger ...

zum Wochenende sind:

kurz und schmerzlos:
Fatih Akins

und

lang und nicht so schmerzlos:
Vitali Klitschko

Glückwunsch! Respekt!! Verneig!!!
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