Natura

Mittwoch, 27. Mai 2009

Flugstunde ...

Nachdem der gestrige Tag trotz des Laufens etwas deprimierend angefangen hat, konnte ich mein Karmapunktekonto am Abend, dem Himmel sein Dank, ein wenig ausgleichen. Allerdings musste ich dabei feststellen, dass ich doch sehr wenig über die heimische Tierwelt weiß und dementsprechend unwissend und panisch auf das Etwas auf meinem Fensterbrett in der Küche reagiert habe.

Lumix 570

Völlig regungslos, aber mit angstvoll aufgerissenen Augen starrte das kleine Ding mich an. Hat das einzig richtige getan, damit meine beiden Kater ihn endlich in Ruhe lassen: sich tot stellen, uninteressant werden. Zum Glück habe ich die beiden gut gefüttert, halbe Tiere kann ich nämlich ganz schlecht in meiner Wohnung ertragen, außer sie sind in meinen Töpfen.

Nach all dem zu urteilen, was nicht mehr an seinem angestammten Platz war, hatten die beiden diese Mischung aus großer Schwalbe und jungem Greifvogel ganz schön durch die Wohnung gejagt. Wenn ich gewusst hätte, dass dies ein Mauersegler war, hätte ich mir auch erklären können, warum der doch ziemlich große Vogel durch den schmalen Schlitz eines gekippten Fensters herein gekommen war. Ist ja auch schrecklich, da ist man auf Nestsuche und steht plötzlich gleich zweien seiner Totfeinde gegenüber, die überaus erfreut auf diese Abwechslung reagieren.

angst


Nach dem Wegsperren der Feinde, dem Öffnen des Fensters, dem Ignorieren des bereit gestellten Wassers und beängstigendem Hyperventilieren







und 3 Hilfe suchenden Telefonaten, wurde dann doch alles gut. Was für ein Crashkurs in Sachen Natur… nichts für meine Nerven.


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Mittwoch, 30. Januar 2008

Natürliche Hinterlist ...

Ich töte nicht gerne, liegt mir irgendwie nicht, selbst beim Kochen muss ich manchmal so tun, als ob ich nicht dabei wäre, wenn ich das lebendige Schalentier in den siedenden Sud werfe und der Kampf mit den Muscheln um ihren Bart raubt mir jedes Mal meinen ganzen Vorrat an Gleichmut. Aber es gibt Kreaturen, die ich trotz schlechter Karmapunkte mit eigenen Händen töte, das heißt, wenn ich sie erwische.

Obwohl ich immer wieder feststellen muss, dass die Natur (oder wer auch immer dafür zuständig ist) fast ohne Zeitverzögerung zurückschlägt, sobald man ihr zu nahe tritt, kommt in mir der Jagdinstinkt gepaart mit purer Mordlust hoch, sobald ich eine Mücke oder eine Motte in meinen vier Wänden entdecke. Denn wenn meine eigene (erste oder zweite) Haut angegriffen wird, kenne ich keine Pardon.

Das wird die Natur wohl genauso sehen, deshalb hat sie gestern Abend, als ich dieser hinterlistigen Motte an den Kragen wollte (bevor sie meinen fressen konnte), einen meiner nichts ahnenden Kater missbraucht, um mich aufzuhalten.

Wie hat sie den armen, kleinen, haarigen Kerl nur dazu gebracht, mir eine überdimensionale Reiszwecke, mit der ich normalerweise schwere Dinge an die Wand nagele, in den Weg zu legen? Respekt, das nenne ich Timing …
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Dienstag, 31. Juli 2007

Jeden Morgen dasselbe …

Obwohl es hier die ganze Zeit regnet, als ob es schon Herbst wäre, werde ich jeden Morgen durch die Strahlen der Sonne geweckt, die zu einer beunruhigend frühen Stunde auf mein Kopfkissen scheinen. Aber kaum bin ich aufgestanden, glüht es nur noch ein wenig am Horizont, während der Feuerball hinter den schwarzgrauen Wolken nicht mehr zu erkennen ist. Einmal Zähneputzen später ist alles wieder grau in grau. Ich freue mich ja, wenigstens einmal am Tag die Sonne sehen und somit meinen Gute-Laune-Speicher auf ein Mindestmaß füllen zu können, aber so richtig erklären kann ich mir diese kurze allmorgendliche Stippvisite nicht. Außer die Erde ist doch eine Scheibe und das Wetter ein Deckel darüber, der am Rand nicht ganz schließt, so dass die Sonne dort am Rand morgens durchscheinen und mich wecken kann. Das wird es sein …
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Donnerstag, 18. Januar 2007

Schneller fliegen mit Kyrill …

Endlich soll man ja hier spüren dürfen, wie es sich anfühlt, wenn die Natur mal schlechte Laune hat, was ja kein Wunder ist, nach allem, was wir ihr angetan haben. Das können wir auch nicht mit ein paar Küstenstücken von Sylt wieder gut machen. Praktisch ist allerdings, dass die Fische jetzt selbstständig zum Hamburger Fischmarkt schwimmen können. Letzte Woche durften wir ja schon einem kleinen Probelauf beiwohnen und dem nächtlichen Klirren aufschlagender Blumentöpfe auf tiefer gelegenem Asphalt lauschen. Vielleicht folgen heute ganze Blumenkästen. Hört sich bestimmt auch sehr schön an.

Mit großer Freude habe ich beim Kyrill-Probelauf „Ikarus“ festgestellt, dass man eine Flugstrecke, die normalerweise eine Stunde und 25 Minuten dauert, auch locker in einer Stunde schaffen kann. Blöd ist dabei nur, dass man keine Zeit mehr hat, die verteilten Getränke tatsächlich zu trinken, da die Stewardessen einem die Gläser kurz nach dem Austeilen wieder aus der Hand reißen. Dafür haben Start und Landung endlich wieder Entertainment-Charakter mit Achterbahneffekt.

Aber Kyrill hat noch viel mehr Positives zu bieten: auf der Köhlbrandbrücke ist heute mal kein Stau, da man jetzt weiß, dass der Sturm gerne Laster herumwirbelt und einen Schirm braucht man gar nicht erst mitnehmen, wenn man nicht wie Mary Poppins durch die Gegend fliegen will. Endlich können sich Möwen wie gefährliche Greifvögel fühlen und stehend in der Luft nach Beute Ausschau halten. Ich bin schon gespannt, welche Gegenstände heute noch an meinem Fenster vorbeifliegen werden. Hach, der Weltuntergang kann so schön sein ...
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Donnerstag, 26. Oktober 2006

Die Natur schlägt zurück ...

spring in the middle of autumn

Hier ist Frühling mitten im Herbst. Oben am Himmel fliegen die Gänse nach Süden (obwohl: eigentlich fliegen sie nach Westen, um genau zu sein, aber vielleicht biegen sie ja hinter der Elbmündung links ab) und gestern habe ich so viele Marienkäfern auf einmal gesehen, wie noch nie in meinem Leben. Es müssen tausende gewesen sein. Sogar schwarze mit roten Punkten! Ich befürchte, dass diese kein Glück bringen.
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Mittwoch, 27. September 2006

Sentimentaler Scheiß II …

Vor meinem Küchenfenster herrscht Krieg. Wahrscheinlich fordert er auch vor meinem Schlafzimmerfenster seine Opfer, aber von dort höre ich immer kurz vor Sonnenaufgang nur die Überlebenden randalieren, was mich je nach Stimmung kurz überlegen lässt, ob ich auch mal zur Waffe greifen sollte, damit da draußen wieder Ruhe herrscht. Aber ich bin von Natur aus ein friedliebender Mensch und überlasse das Töten meist anderen.

Denn in der ach so friedlichen Natur, die sich um meine Wohnung herum breit macht, verstecken sich in jedem Winkel Meuchelmörder, die nur darauf warten, dass hoffungsvolle Liebende es wagen, Kinder in diese grausame Welt zu setzen und sich damit verwundbar machen.

Hanni und Nanni2 haben es zu meiner Freude und trotz aller Schwierigkeiten trotzdem versucht. Gestern Morgen waren schon 2 unschuldig weiße Nachwuchseier in dem Nest unter meinem Küchenfenster. Liebevoll gewärmt und beschützt von der Mutter, während der Vater Futter für die junge Familie jagen ging. Ich hatte mich schon gefreut, den Lauf der Natur im Logenplatz verfolgen zu können, aber als ich gestern Abend nach Hause kam, war schon ein Ei verschwunden. Kurzes Glück.

Bei dem Versuch, herauszufinden, ob das Kleine vielleicht aus dem Nest gefallen war, bin ich selbst fast abgestürzt. Die Gegend um meine Küche scheint für alle möglichen Lebewesen mehr als gefährlich zu sein. Aber vom Nachwuchs war nichts zu sehen, weder im Nest noch am Boden. Entführt und wahrscheinlich schon ermordet und verspeist. Schrecklich. Tief traurig zog ich mich auf meine Couch zurück und schaute zur Beruhigung den schön blutigen Dracula-Film von Herrn Warhol. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Als ich das nächste Mal einen Blick auf das Nest warf, war es ganz leer und wenig später durchsuchten die verzweifelten Eltern immer wieder den kleinen Stöckchenhaufen, bis sie schließlich aufgaben und diese feindliche Gegend verließen. Ich werde die beiden so schnell wohl nicht wieder sehen. Letztes Mal hat es fast ein halbes Jahr gedauert.

leer
Ganz ehrlich, ich verzichte gerne auf den Spatz in der Hand ...
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Donnerstag, 1. Juni 2006

Sommeranfang …

ist heute, meteorologisch zumindest. Tja, ich werde mich wohl daran gewöhnen müssen, im Neoprenanzug zur Arbeit zu schwimmen, ab und zu einer kleinen Eisscholle ausweichend. Ein Schirm hilft auch nicht wirklich, bei diesen netten Sturmböen. Andererseits stimmt die Richtung des Windes und man kommt schneller voran. Das gilt leider nicht für den Rückweg.

Ich frage mich allerdings, wie die Sonne es trotzdem schafft, kurz vor 5.00 h auf mein Kopfkissen zu scheinen und mich zu wecken. Na ja, so weiß ich wenigstens, dass es sie noch gibt. Beruhigend irgendwie und noch ein Grund, keine Gardinen an die Fenster zu hängen...

sturm
Zur Feier des Tages:
Freitagsgiraffen schon am Donnerstag!
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Donnerstag, 6. Oktober 2005

Die Natur gewinnt ...

Grafitti
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Mittwoch, 23. März 2005

Motivationshilfe ...

rosa
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Sonntag, 30. Januar 2005

Sentimentaler Scheiß ...

Mir ist die Lust am Kochen vergangen. Nein, eigentlich nicht am Kochen (wie sollte DAS auch möglich sein), sondern es ist eher die Unlust in meine Küche zu gehen. Um genau zu sein, fällt es mir ein wenig schwer, aus meinem Küchenfenster zu schauen.

Vor meinem Küchenfenster auf einem verwitterten Schornstein eines ehemals existierenden Kamins wohnt seit vielen Jahren ein TraumTaubenpaar. Bei schlechtem Wetter ziehen sie sich in die geschützte Nische unter das Fenster zurück. Sommer wie Winter. Am Anfang ging mir das ewige Gegurre auf die Nerven zumal ich kein besonderer Freund von Tauben bin, aber nach einer Weile haben wir uns aneinander gewöhnt. Sie flogen nicht mehr aufgeregt weg, wenn ich in die Küche kam oder wenn meine Kater ihr Tun als willkommendes Entertainment mit zuckenden Schwänzen verfolgten. Ich gab ihnen sogar Namen, Hanni und Nanni, und machte mir fast Sorgen, wenn sie mal nicht auf dem Kamin turtelten. Immer wenn es schneite oder regnete taten sie mir leid, weil sie so aufgeplustert und aneinandergekuschelt dem Wetter trotzen mussten.

kaelte

Im Laufe der Jahre sind sie mir an Herz gewachsen, wohl auch wegen der Schicksalsschläge, die sie erleiden mussten. Jedes Jahr versuchte eine dritte Taube das traute Glück zu stören, indem sie Hanni mit allem was die Stimmbänder so hergaben angurrte und wild flatternd Nanni vom Kamin zu vertreiben versuchte. Doch sie haben ihr Heim und ihr Glück verteidigt. Gemeinsam und am Ende immer erfolgreich.

Letztes Jahr haben die beiden sich so sicher gefühlt, dass sie beschlossen, Nachwuchs zu zeugen und sie bauten ein Nest hinter dem Kamin. Hanni legte ein Ei und Nanni besorgte leckere Insekten für Mutter (und Kind). Ich fand das ziemlich mutig (aber ich finde es von Haus aus ziemlich mutig, Kinder in diese Welt zu setzen), sich vor den Augen der potentiellen Todfeinde zu vermehren. Und meine Hausmonster beobachteten das Ganze wirklich genau von der anderen Seite der Glasscheibe.

Ei

Doch die Natur zeigte sich mal wieder von ihrer erbarmungslosen Seite und schickte einen kleinen Habicht (mitten in der Großstadt), der kurzerhand Hanni verscheuchte und dann das ersehnte Wunschkind Ei klaute. Ich habe ja nicht geglaubt, dass diese Flugratten so etwas wie Gefühle haben, aber die beiden durchsuchten das Nest nach ihrem Kind zwei Tag lang und blickten noch einen halben ungläubig und starr vor Entsetzen vom Schornstein in das verwaiste Nest. Auch ich konnte es kaum fassen. Meine Monster und ich hatten uns schon so auf großes Kino mit "Mein erster Schultag" und so weiter gefreut. Nix da. Schicksal halt. Blöd.

Nach diesem großen Verlust verließen die beiden mich ihr Heim. Man kann das verstehen. Wirklich. Was hält einen schon an so einem ungastlichen Ort ?!? Ich bilde mir ein, Hanni und Nanni mit einem neuen Nest auf einer Werbetafel in der Nähe der Post gesehen zu haben, aber, wie gesagt, ich bin mir da nicht ganz sicher. Obwohl ... die Stimmen waren dieselben.

Anscheinend braucht man circa ein halbes Jahr um ein Taubenkind durch das Gröbste zu bringen, denn solange waren die beiden dann nicht mehr vor meinem Küchenfenster. Aber sie kamen wieder. Danach. Und turtelten wie eh und je. Meine kleine, heile Welt war wieder hergestellt. Schön.

Und jetzt ?! Jetzt kann ich kaum aus dem Fenster schauen, weil eine Taube, der ich blöderweise mal einen Namen gegeben habe, laut klagend ständig um einen einzelnen Flügel herumtrippelt, der netterweise von einer kriegführenden Krähe zurückgelassen wurde.

Ich sollte mich lieber wieder meinem Coq au Vin widmen ...
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