Reisen bildet …
Am besten lernt man ja andere Kulturen kennen, indem man ihre Kreise aufsucht und sich unter die Einheimischen mischt (was ich letzten Freitag in einem wiederholten Selbstversuch gewagt habe). Wenn man es erstmal geschafft hat, ihr Vertrauen zu gewinnen und sich glücklich schätzen kann, in ihr Heim eingelassen zu werden, eröffnen sich einem völlig neue Welten, die man einem sich nicht auf Anhieb erschließen, aber je länger man bei den Fremden bleibt, desto besser kann man ihr Verhalten nachvollziehen.
Ich habe zum Beispiel zuerst nicht verstanden, warum man 6! Eier auf den Boden werfen muss, um einen Pflaumenkuchen backen zu können. Erst später wurde mir klar, dass es dort überhaupt keine Pflaumen gibt, sondern nur Zwetschgen. Das könnte der Grund sein, warum man die Götter der Speisen mit Opfergaben besänftigen muss, damit der Kuchen auch unter diesen widrigen Umständen gelänge. Nun, was soll ich sagen, es funktioniert.
Besänftigen sollte man auch die kleineren Bewohner dieses Stammes. Hier empfiehlt es sich, auf den Rat einer Einheimischen zu hören, die den aktuellen Trend im sich stündlich verändertem Geschmack der lieben Kleinen kennt, sonst wird man nie mehr wieder mit großen Augen und breitem Grinsen erwartet. Von alleine wäre ich nicht darauf gekommen, sie in die Geheimnisse des Zellinneren oder der Schwerkraft einweihen zu wollen. Meine Ratgeberin trumpfte mit menschlichen Skeletten, die auch noch im Dunkeln leuchten, auf. Tja, in diesem Kulturkreis herrschen Sitten, die wir Unwissende geradezu barbarisch nennen würden. Skelettpuzzle, welch Blasphemie!
Nicht so schwer fiel mir hingegen die dort übliche schöne Tradition, die Nacht zum Tage zu machen und umgekehrt, selbst wenn er für mich ungewohnt war, Gesetze brechen zu müssen, um Neptun huldigen zu können. Dabei durfte ich dann auch hautnah den dort herrschenden Glaubenskrieg erleben, denn es gibt eine militante Minderheit, die auch nachts Anspruch auf den heiligen See erhebt, in dem Neptun üblicherweise die Menschenopfer im Adamskostüm entgegennimmt und lautstark versucht, unsere Rituale zu stören. Die eigene Religion ausüben zu können, war schon immer mit Gefahren verbunden, aber diesmal gab es – Neptun sei Dank - keine Toten.
Einen Hang zu außergewöhnlichen Ritualen scheint diesem Menschenschlag angeboren zu sein. Glücklicherweise durfte ich schon zum zweiten Male dem alljährlichen Fest des Waldes beiwohnen, bei dem man sich traditionell unter Zuhilfenahme verschiedener Rauschmittel
an einem riesigem Feuer in Trance tanzt,
die extra nur für dieses Fest getötete Tiere verspeist,
geheimnisvolle Geschichten erzählt, die betörenden Lichtkreise der Teufelsbraut bestaunt,
am strahlenden Sternenhimmel die Sternschnuppen zählt, um dann erschöpft an der wärmenden Glut in das Reich der Träume zu sinken.
Wir hier im Norden, fernab dieses fremden Volkes, sollten überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, ein paar dieser Rituale auch in unseren Kulturkreis zu integrieren. Also ich könnte damit sehr gut auch hier zurecht kommen …
Ich habe zum Beispiel zuerst nicht verstanden, warum man 6! Eier auf den Boden werfen muss, um einen Pflaumenkuchen backen zu können. Erst später wurde mir klar, dass es dort überhaupt keine Pflaumen gibt, sondern nur Zwetschgen. Das könnte der Grund sein, warum man die Götter der Speisen mit Opfergaben besänftigen muss, damit der Kuchen auch unter diesen widrigen Umständen gelänge. Nun, was soll ich sagen, es funktioniert.
Besänftigen sollte man auch die kleineren Bewohner dieses Stammes. Hier empfiehlt es sich, auf den Rat einer Einheimischen zu hören, die den aktuellen Trend im sich stündlich verändertem Geschmack der lieben Kleinen kennt, sonst wird man nie mehr wieder mit großen Augen und breitem Grinsen erwartet. Von alleine wäre ich nicht darauf gekommen, sie in die Geheimnisse des Zellinneren oder der Schwerkraft einweihen zu wollen. Meine Ratgeberin trumpfte mit menschlichen Skeletten, die auch noch im Dunkeln leuchten, auf. Tja, in diesem Kulturkreis herrschen Sitten, die wir Unwissende geradezu barbarisch nennen würden. Skelettpuzzle, welch Blasphemie!
Nicht so schwer fiel mir hingegen die dort übliche schöne Tradition, die Nacht zum Tage zu machen und umgekehrt, selbst wenn er für mich ungewohnt war, Gesetze brechen zu müssen, um Neptun huldigen zu können. Dabei durfte ich dann auch hautnah den dort herrschenden Glaubenskrieg erleben, denn es gibt eine militante Minderheit, die auch nachts Anspruch auf den heiligen See erhebt, in dem Neptun üblicherweise die Menschenopfer im Adamskostüm entgegennimmt und lautstark versucht, unsere Rituale zu stören. Die eigene Religion ausüben zu können, war schon immer mit Gefahren verbunden, aber diesmal gab es – Neptun sei Dank - keine Toten.
Einen Hang zu außergewöhnlichen Ritualen scheint diesem Menschenschlag angeboren zu sein. Glücklicherweise durfte ich schon zum zweiten Male dem alljährlichen Fest des Waldes beiwohnen, bei dem man sich traditionell unter Zuhilfenahme verschiedener Rauschmittel
an einem riesigem Feuer in Trance tanzt,
die extra nur für dieses Fest getötete Tiere verspeist,
geheimnisvolle Geschichten erzählt, die betörenden Lichtkreise der Teufelsbraut bestaunt,
am strahlenden Sternenhimmel die Sternschnuppen zählt, um dann erschöpft an der wärmenden Glut in das Reich der Träume zu sinken.
Wir hier im Norden, fernab dieses fremden Volkes, sollten überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, ein paar dieser Rituale auch in unseren Kulturkreis zu integrieren. Also ich könnte damit sehr gut auch hier zurecht kommen …
Desideria - 2007-07-27 19:02
1209
Genial
Hach ...