HHAASSSS!!!!!

Freitag, 26. September 2008

Gleich schreie ich …

Nun gut, es ist Freitag und meine Reserven an Überlebensstrategien für den Alltag sind fast aufgebraucht und anstatt jemanden anzuschreien, habe ich es sogar fertig gebracht, nur wortlos den Raum zu verlassen, aber ich spüre, wie mein inneres Geduldsfass kurz vorm Überlaufen ist und ich dringend Zeit mit Ruhe brauche, von mir aus auch Stille, alles nur nicht mehr länger diesen Luftblasen von Worten zuhören müssen, die nur gesprochen werden, um die Stille zu vertreiben und nichts, aber auch rein gar nichts zu bedeuten haben, sondern nur akustisch die Luft verpesten…
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Montag, 1. September 2008

Gutes Vorbild ...

Jetzt mal im Ernst: bleibt ihr bei einer roten Ampel stehen? Als Fußgänger, meine ich jetzt. Ja? Oder nein? Also ich bleibe nicht stehen, wenn ich mich irgendwie durch den Verkehr schlängeln kann. Das beschert mir zwar manchmal lautes Gehupe, wütende Blicke oder blöde Sprüche, aber das ist immer noch besser, als meine Zeit mit sinnlosem An-der-Ampel-Rumstehen zu verschwenden, die fehlt mir dann am Ende des Lebens. Und wer will das schon. Nachher kommt es noch soweit, dass ich Dinge nicht mehr erleben erledigen kann, die ziemlich lebenswichtig sind, wie etwa Entspannen zum Beispiel.

Außer, ja, außer es stehen Kinder an der Ampel. Dann bleibe sogar ich stehen und spiele dass gute Vorbild. Und gebe diesen unschuldigen Sprösslingen die Schuld an meinem Zeitdefizit. Dabei fixiere ich sie mit einem stechenden Blick, dass manche sich nicht mehr trauen über die Straße zu gehen. Auch nicht bei Grün. Nicht solange ich da drüben bin. Die kleinen Schisser werden dann heulend an der Hand ihres Erziehungsberechtigten durch den unfreiwillig stehenden Verkehr gezogen. Ich bin mir nicht sicher, ob die lieben Kleinen dadurch fortan das Ampelgrün mit einem Sicher-über-die-Straße-Kommen assoziieren werden. Aber mich trifft keine Schuld, schließlich bin ich bei Rot stehen geblieben …
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Freitag, 31. August 2007

Nächtliches Jagen …

Trotz dieses nervigen Szrrrszrrgeräts in der Steckdose, das angeblich die Mücken fernhalten soll, surrte heute Nacht noch ein blutrünstiges und offensichtlich taubes Biest an meinen Ohren vorbei. Wildes Im-Schlaf-Umherschlagen brachte ungefähr 20 Sekunden Ruhe, in denen ich vergeblich versuchte, die Tiefschlafphase herbeizuohmen, in der mir Stechmücken mit all ihren Quälereien ziemlich schnuppe sein würden.

Dreimal habe ich entnervt das Licht angemacht und mich mit einem nassen Geschirrtuch auf die Lauer gelegt, konnte aber diesen Vampir nirgends entdecken, lichtscheu wie sie nun mal sind. Gut, dass ich mit zwei Jägern zusammenwohne, die auch im Dunkeln sehr gut sehen können, sodass ich irgendwann, schlecht gelaunt und übermüdet, meinen Mitstreitern die Beute überließ. Waidmanns Heil!

Die Geräusche, die zwei Kater im Jagdfieber verursachen, sind mir meist auch angenehmer, als dieses sssssssssssSSSSSSSSSSSSSSSSSSsssssssss einer Mücke, die nur einen geeigneten Landeplatz auf meinem Körper sucht, um mich anzapfen zu können. Das mag auch daran liegen, dass die Haustiger ein Mindestmaß an Rücksicht auf ihren Ernährer nehmen und nur über mich hinweg, statt auf mich drauf springen, wenn ich zufällig im Weg liege.

Letzte Nacht war wohl nicht nur ich im Weg. Gegen 4.00 Uhr morgens krachte die Kleiderstange mit all meinen Klamotten auf den Boden, weil ein 6-Kilo-Kater versucht hatte, auf diesem Wege an das Opfer unter der Zimmerdecke heranzukommen. So hat diese elende kleine Mücke nicht nur mich, sondern auch meine Nachbarn um den Schlaf gebracht. Das musste sie allerdings heute morgen mit dem Tod bezahlen, als sie erschöpft von der langen Jagd auf dem Badezimmerspiegel Platz nahm, in dem ich gerade eine rote Beule auf meiner Nase entdecken musste.

„Tötest du eine Mücke, kommen hunderte zu ihrer Beerdigung“ sagt man ja im Volksmund. Ich freue mich schon auf heute Nacht …
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Donnerstag, 26. April 2007

Schlechte Aussichten …

Seit gestern kann ich von meinem Arbeitsplatz aus dabei zusehen, wie emsige Menschen versuchen, aus viel Sand, ein paar Palmen und einem hellblauem Swimmingpool, die Karibik an die Elbe zu holen. Und wie ich das so sehe, scheint es ihnen zu gelingen. Das richtige Wetter ist auch schon da. Das Dumme dabei ist nur, dass ich jetzt den ganzen Sommer lang halbnackte Menschen betrachten muss, die an diesem Strand Cocktails schlürfend und mit den Beinen im Wasser baumelnd das Leben genießen, während ich im Büro sitze und sie dafür von ganzem Herzen hasse…
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Dienstag, 20. Februar 2007

Rosenmontags-Kommunikation …

Montag ist nicht mein Lieblingstag. Der doch krasse Unterschied zum Wochenende lässt mich immer ein wenig am Lebenssinn zweifeln. Montags bin ich meist mundfaul, um nicht zu sagen schlecht gelaunt. Man spricht mich besser nur an, wenn es unbedingt nötig ist. Die gute Laune anderer empfinde ich als pure Provokation. Rosenmontag erst recht. Verordnete Fröhlichkeit ist reine Folter. Dem Himmel sei Dank, dass ich jetzt in einer Gegend wohne, in der man nicht merkt, dass Anderorts sonst halbwegs normale Menschen sich freiwillig mit Farbe beschmieren, komische Hüte aufziehen und sich dabei untereinander viel, viel näher kommen, als sie es sonst zulassen würden. Ich kann mir das nicht erklären.

Trotzdem traute sich am gestrigen Rosenmontag doch noch jemand, mir ein zaghaftes Zeichen von Frohsinn aus der alten Heimat via SMS in mein freiwilliges Exil zu senden: „Helau …“ las ich völlig überrascht. Um meinem Missfallen gegenüber der 5. Jahreszeit richtig Ausdruck zu verleihen, antwortete ich mit dem Schlachtruf der Konkurrenz: „Alaaf!“
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Dienstag, 23. Januar 2007

Schotten dicht …

Normalerweise kann ich mich gut von meine Umgebung abschotten. Die Welt kann neben mir untergehen, ohne dass es mich sonderlich tangieren würde. Während andere kreischend rot anlaufen, atme ich erstmal ruhig aus. „Ich finde, Panik sieht bescheuert aus.“ Aber an manchen Tagen sind meine Schotten undicht und lassen unangenehme Empfindungen durch.

Dann treiben mich Kleinigkeiten an den Rand des Wahnsinns. Menschen, die alles, was sie tun, mit unvollständigen Wortzusammenstellungen kommentieren, zum Beispiel. Sätze wie: „Muss Reisebüro anrufen…“ lösen bei mir Gedanken aus, die ich in einer Endlosschleife mantrae: „Muss Welt zerstören, muss Welt zerstören, muss Welt zerstören…“

Und wenn selbst bestimmte Stimmlagen sich in meinem Hirn in schmerzhaften Stromschläge verwandeln, dann hat das nicht nur auf mich fatale Auswirkungen. Es fällt mir sehr schwer, nicht zum Borderliner zu mutieren und ein wenig Amok zu laufen. Plötzlich kann ich verstehen, warum manche Menschen im Blutrausch ganze Landstriche verwüsten. Heute sehne ich mich geradezu nach einer schallisolierten Gummizelle…
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Donnerstag, 21. Dezember 2006

Wir basteln uns ein Gerücht …

Alle Mitarbeiter meiner Firma, die ihren Spamfilter aus reiner Unwissenheit nicht aktiviert haben, haben heute diese an mich persönlich adressierte Mail bekommen:

Sehr geehrter Kunde!

Wir bedanken Sie fur Ihren Einkauf der Videosammlung in unserem Intimsalon. 399 euro auf Ihrer Kreditkarte wurden abgebucht. Die Quittung ist in der Anlage beigefugt. Der Artikel wird innerhalb 12 Stunden an Ihrer Adresse geliefert werden.

Wir hoffen, dass Sie viel Spass bei dem Fernsehen haben! Wir wunschen Ihnen frohe Feiertage!

P.S. Wenn Sie ein Rabatt haben mochten, bewahren Sie, bitte, die Quittung.

MfG,
Handelabteilung
der Intimsalon
Neckermann.de


Nur ich nicht, da mein Spamfilter ja funktioniert und so etwas sofort eliminiert. Ich habe diese frohe Botschaft erst durch 15 Kollegen erfahren, die diese Mail netterweise an mich weitergeleitet haben. Ich möchte nicht wissen, wer sie sonst noch gelesen hat, ohne sie an mich weiterzuleiten und ohne sie als Spam erkannt zu haben.

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert … Vielen Dank!
4591

Donnerstag, 14. Dezember 2006

Ich hasse Weihnachten …

In unserer Firma bin ich für die Glückseeligkeit anderer verantwortlich. Besonders zum Jahresende. Aus dem einfachen Grund, weil es schon einmal funktioniert hat. Jedes Jahr das gleiche Drama: Gerenne, Gehetze und Geschleppe, das alles unter Zeitdruck und bei schlechtem Wetter. Ich hasse es, Geschenke für Menschen zu suchen, von denen ich nur die Telefonstimme kenne, die aber diese zu Freudensprüngen animieren sollen, damit sie sich dafür bei meinem Chef bedanken können. Ein Ding der Unmöglichkeit. Ein Alptraum. Mein Alptraum.

Ich bemühe mich trotzdem, doch irgendwann kann ich dann dieses Überangebot von nutzlosen und kitschigen Dingen nicht mehr ertragen. Der Anblick noch eines ach so spacigen Kerzenleuchters, wunderbar praktischen Schreibtisch-Dingens mit Weckerfunktion oder Gott bewahre mich vor diesen Feng Shui tauglichen Duftverstäubern hat bei mir eher eine unangenehme Wirkung: ich hole meine Kettensäge (und zwar die Kabellose, die, die mit Kerosin angetrieben wird) aus dem Versteck und sortiere meine nähere Umgebung neu. Nix mit Seeligkeit und Pfefferkuchen. Pah! Pustekuchen!

Doch dieses Jahr konnte noch eine kleine Steigerung meiner persönlichen Folter erreicht werden. Kaum zu glauben, aber wahr: Der Chef persönlich möchte mir gerne auch etwas zu Weihnachten schenken. Eigentlich eine nette Idee, wenn er sie denn auch einfach umgesetzt hätte. Aber nein, er beauftragt mich! (die zu Beschenkende), ein bestimmtes Buch zu bestellen und zwar in einem Buchladen, der „gar nicht soo weit vom Büro entfernt ist“, damit ich nach der Arbeit dort vorbeigehen kann, die „Weihnachtsgeschichten“ dort abholen und bezahlen kann (da er ja gerade wie immer kein Geld dabei hat und Parkplätze gibt es ja dort auch so gut wie keine), um das Geschenk dann schön zu verpacken, ihm zu geben, damit er es mir feierlich überreichen kann. So macht Weihnachten wirklich Spaß!

Ich werde dieses Buch verpacken, bevor er noch eine mich huldigende Widmung hineinschreiben kann, so kann ich es wenigstens noch verschenken. Schön verpackt ist es ja dann schon…
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Montag, 4. Dezember 2006

Pincode-Delirium …

Mein Alltag ist schon so von unzähligen Geheimnummern, Pincodes und Passwörtern verseucht, dass ich die angebliche Sicherheit, in der sie mich wiegen, gar nicht mehr erkennen kann. Ich verheddere mich in meinen eigenen Zugangsberechtigungen, wie heute zum Beispiel: Nicht nur dass ich – wie ungefähr die Hälfte meiner Kollegen – mit einem Zettel vor der Bürotür stand, weil am Wochenende aus Sicherheitsgründen sämtliche Türcodes im Unternehmen geändert wurden und krampfhaft versuchte, meinen Fingern nicht den gewohnten Bewegungsablauf auf dem Nummernfeld zu erlauben, nein, ich habe auch bei dem Versuch, einen Flug zu buchen (Pin-Code vergessen – kein Problem – neuen Code via Mail anfordern - hier), die Mailadresse angegeben, die nicht mit den Unterlagen bei Miles & More übereinstimmt, sodass aus reiner Vorsicht mir die neue Pinzahl per Post in circa den nächsten 2 Wochen mitgeteilt wird. Vielen Dank! Ich hasse so etwas! Ich sehe den Tag kommen, an dem ich mich von meinem eigenen Leben ausschließe, nur weil ich eine bestimmte Zahlen- oder Buchstabenkombination vergessen habe, die mich als existierende Person identifizieren kann… delete, delete, delete.
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Dienstag, 17. Januar 2006

Unterdrücktes Kettensägenmassaker ...

Obwohl ich mich ja gerne mal hinter Schachtelsätzen verstecke, mag ich eigentlich das Direkte, das Knappe, das Kurze ohne Umwege. Und auch wenn ich lieber zuhöre, als selber rede, kann ich es nicht leiden, wenn mir wildfremde Menschen am Telefon ihre zutiefst uninteressante Lebensgeschichte erzählen, nur weil sie ihren gewünschten Gesprächspartner nicht erreicht haben. Ich will das nicht hören! Das trägt bei mir nicht zum besseren Verständnis der Gesamtsituation bei, sondern löst nur das Gefühl aus, Müllhalde zu sein. Besonders, wenn diese Fehlgeleiteten auch noch um mein Mitgefühl buhlen. „Heul doch!“ mantrat es dann die ganze Zeit in meinem Kopf. Das ist schön direkt, ich sage es aber nicht, sondern gebe sozial verträglichere Sätze ohne tieferen Sinn von mir, gut erzogen, wie ich nun mal bin. Aber manchmal möchte ich einfach nur rumpöbeln oder mit der Kettensäge meine nähere Umgebung verwüsten.

Massaker
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