habe ich mich ja mal wieder an den Herd gestellt und an hohe Berge gedacht. Berge vermisse ich hier ein wenig, ich gebe es zu. Ach ja, die Schweiz … ich kann eigentlich nichts Schlimmes über die Schweiz berichten, obwohl ich mal mit einem Schwyzer verlobt war und im Tessin an meinem Geburtstag immer alles unter Wasser steht, aber den dreifachen Drehbruch habe ich mir in Österreich zugezogen. Dafür war dort ein erstklassischer Chirurg unten am Hang, sodass man davon gar nichts mehr sieht. Nochmals Dank dafür…
Aber zurück zu den Schwyzern, die haben ja am 1. August ihren Nationalfeiertag und das war Grund genug für eine
Exilschwyzerin einen Aufruf zu starten, ihr zehrendes Heimweh doch durch ein paar schwyzer Gerichte, oder wenigstens durch weiße oder rote Speisen, zu lindern. So kam es zu diesem Event:
Und da ich diese Exilschwyzerin sehr gut leiden kann, werde ich auch versuchen, ihr Heimweh zu lindern. Und sogar mit einem Rezept aus dem Tessin, schließlich bin ich nicht nachtragend. Einfach und gut.
Safran-Risotto und Piccata mit Steinpilzen
Zutaten für das Risotto
250 g Arborio od. Vialone Reis
Olivenöl + Butter
1 Zwiebel
1 dl Weißwein
Safranfäden
Rindsbouillon
50 g Butter
100 g Sbrinz gerieben
für die Piccata
500 g Kalbsbäggli od. Filet vom Metzger in ca. 40 g Plätzli geschnitten
Salz und Pfeffer aus der Mühle
50 g Mehl
2 Eier
60 g Sbrinz gerieben
1 dl Olivenöl
50 g Butter
1 Knoblauchzehe
150 g frische Steinpilze
Salz und Pfeffer aus der Mühle
1/2 dl Olivenöl
1 Bd. italienische Petersilie
Zubereitung
Ca. 1l Rindsbrühe aufkochen.
Pilze putzen und in Scheiben schneiden.
1/2 Bund Petersilie, waschen, trocknen und mittelfein zerzupfen.
Zwiebel schälen und fein schneiden.
1/2 Bund Petersilie hacken und Knoblauch hacken oder pressen.
1 dl Weißwein abmessen.
In einer Kasserolle etwas Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln kurz andünsten, ohne Farbe nehmen zu lassen, den Reis unter ständigem rühren dazugeben, bis er glasig wird.
Mit dem Weißwein ablöschen, die Safranfäden dazugeben und die Bouillon portionenweise, unter rühren zum Reis gießen bis er cremig ist.
Nach ca. 20 Min. sollte er schön "al dente " sein.
In der Zwischenzeit:
Die Plätzli mit Salz und Pfeffer würzen und im Mehl wenden und abklopfen.
Die Eier mit 60 g Sbrinz gut verrühren und etwas Knoblauch und gehackte Petersilie untermischen.
In einer Bratpfanne 1/2 dl Olivenöl ca. 25 g Butter erhitzen.
Die Hälfte der Plätzli durch die Ei/Käsemasse ziehen, etwas abstreifen und im Fett goldbraun heraus braten und warm stellen.
Mit der 2. Hälfte Plätzli genauso verfahren.
In die noch heiße Pfanne 1/2 dl Olivenöl geben und die Steinpilze schön goldbraun braten und zum Fleisch geben, mit Salz und Pfeffer würzen.
Die restliche Butter und 100 g Sbrinz dem fertigen Risotto untermengen.
Kann man auch mit Meeresfrüchten anstatt mit Piccatta kombinieren. Ist auch sehr schmackhaft. Einfach die Jacobsmuscheln und die Gambas in Öl und Butter anbraten, Salz, Pfeffer, ein wenig Knoblauch dazu, mit Noilly Prat ablösen und zu dem Safranrisotto servieren. Mmmmmmhhhhh….
Tja und dann habe ich versucht aus den Preiselbeeren, der Götterspeise und dem Wodka freihändig die Flagge der Schweiz zu basteln, dabei ging einiges schief. Zuerst musste ich leider feststellen, dass ich kein Flaggenförmiges Gefäß besitze, in dem ich die Götterspeise erstarren lassen konnte. Gut dann eben improvisieren und sie aus kleinen Bausteinen herstellen, mit dem Eiswürfelbehälter z. B. …
Dummerweise haben die Preiselbeeren aber eine unschöne und äußerst ungleichmäßige Oberfläche beim Stürzen des Wackelpuddings gebildet, die eher an einem Waldweg als an eine Flagge erinnerten. Also dann eben da Ganze wieder umdrehen und zusammenbauen. Dabei die „Steine“, die bei der Prozedur kaputt gegangen sind, schon mal aufessen. Was weg ist, ist weg (und es schmeckt auch so verführerisch).
Nachdem ich dann einen einigermaßen erkennbaren Quader hinbekommen habe, was die langsam einsetzende Wirkung des Wodkas nicht gerade unterstützte, wollte ich zum krönenden Abschluss noch das weiße Kreuz auf die Flagge sprühen, aber der Sahnesiphon gab leider nur ein leises Zischen von sich, bevor er ganz verstummte. Na toll!
Neuer Plan: ein Kreuz aus der „Flagge“ schneiden (die entfernten Teile ebenfalls essen – Cheers!) und die Lücke mit Sahne füllen. Das war gar nicht so einfach mit meiner schwindenden Zielgenauigkeit. Aber was tue ich nicht alles für die liebe Zorra und alle anderen Schweizer. Gut, das Ergebnis ist nicht schön, aber dafür selten und wenn man sich vorstellt, dass diese Flagge gerade im Wind weht, dann kann man mit ein bisschen Fantasie auch erkennen, was ich eigentlich darstellen wollte.
Ein fröhlichen Feiertag wünsche ich!