Überraschungen…
Manche Männer legen sich ja wirklich ins Zeug, um eine Frau zu beeindrucken und manchmal schießen sie auch über das Ziel hinaus (oder die durchaus gebräuchlichen Sitten anderer Länder wirken hier nicht auf die gleiche Weise). Da kann es dann doch zu Missverständnissen kommen, die den eigentlichen Plan stark gefährden. Auch Überraschungen kommen meist ungelegen, finde ich. Ich bin gerne vorbereitet. Spontanität hin oder her.
Als plötzlich an meiner Türe ein von Kopf bis Fuß bandagierte Mann klingelte, habe ich nicht sofort gedacht: „Oh, wie wunderbar: meine Urlaubsliebe ist aus seiner fernen Heimat zu mir gepilgert, weil sein Herz vor Verlangen so schmerzt, dass er vorsichtshalber seinen ganzen Körper in einen Verband gesteckt hat, um die Sehnsucht wenigstens so lange ertragen zu können, bis er mich (durch den winzigen Sehschlitz, den er zum Zwecke der Orientierung in seiner Mumientracht ausgespart hat) wieder sieht.“
Nein, ich habe gedacht: „Himmel hilf! Je größer die Stadt, desto mehr Wahnsinnige rennen frei herum.“ und habe die Tür, ohne ein Wort zu verlieren, mit Schwung wieder geschlossen. Schließlich wollte ich nicht auch mumifiziert werden. Es hat dann einige Zeit gedauert, bis er mich durch die geschlossene Tür überzeugen konnte, wer er sei und wie es zu diesem Aufzug kommen konnte.
Für mich ähnlich schwer zu verstehen, war das Verhalten eines Mannes, dessen Einladung zum Essen ich nach mehrfacher Nachfrage endlich angenommen hatte: statt selbst vor der Türe zu stehen, um mich abzuholen, hatte er ein rote Rose in meinen Türrahmen gehängt, an der ein rotes Band hing, das wohl die 3 Etagen des Treppenhauses entlang führte. Alle 2 Meter war eine in Plastik geschweißte Nachricht, die mit Blümchen und Herzen verziert war, für mich an dieses Band geknüpft.
Also folgte ich den aufmunternden Mitteilungen die 3 Etagen bis auf die Straße. Jetzt wusste ich auch, warum er all das „Schön, dass es dich gibt.“, „Nur noch ein kleines Stückchen“, „Folge dem roten Band der Liebe“, „Dieser Abend wird wunderbar.“ etcpp. in Plastik geschweißt hatte: denn das Botschaftenband führte noch ungefähr 150 Meter weiter die Straße entlang und es regnete.
Inzwischen hatte ich Begleitung auf meinerSchnitzeljagd Indizienreise, da sich auch andere Bewohner meines Hauses fragten, was das Ganze denn zu bedeuten hätte. Als sich auch noch Neugierige an den Fenstern der anderen Häuser in der Straße zeigten, gefiel mir die Situation, in der ich war, gar nicht mehr und ich begann zu bereuen, überhaupt Nahrung aufnehmen zu müssen. (Why do I go out with these geeky guys? Free food!) Als endlich das nasse und verschmutze Band der Liebe an der Kofferraumtür eines Automobils, mit der genauen Gebrauchsanweisung, wie diese zu öffnen sei, endete, hatte ich genug helfende Hände, die das für mich erledigten.
Kaum war der Kofferraum geöffnet, sprang auch schon meine Verabredung in Abendgarderobe heraus, stellte einen Champagnerkübel, den er in den Händen hielt samt zugehörigem Eis, Getränk und Silvesterraketen mitten auf die Straße, zündete eine Rakete an, die mit lautem Zischen in den Himmel stieg und dort explodierte, öffnete die Champagnerflasche, schenkte ihn in die beiden Gläser, die er aus den Anzugtaschen zog, gab mir ein Glas unter dem Feuerregen, der vom Himmel fiel und prostete mir zu.
Die Menge tobte. Selten zuvor habe ich mir so sehr gewünscht, dass die Erde sich doch bitte unter mir auftun und mich verschlingen möge. Wie gesagt, ich mag Überraschungen nicht besondersaußer mein Name wird umrandet von einem Herzen von roten Doppeldeckern in den Himmel geschrieben und weniger ist ja oft mehr …
Als plötzlich an meiner Türe ein von Kopf bis Fuß bandagierte Mann klingelte, habe ich nicht sofort gedacht: „Oh, wie wunderbar: meine Urlaubsliebe ist aus seiner fernen Heimat zu mir gepilgert, weil sein Herz vor Verlangen so schmerzt, dass er vorsichtshalber seinen ganzen Körper in einen Verband gesteckt hat, um die Sehnsucht wenigstens so lange ertragen zu können, bis er mich (durch den winzigen Sehschlitz, den er zum Zwecke der Orientierung in seiner Mumientracht ausgespart hat) wieder sieht.“
Nein, ich habe gedacht: „Himmel hilf! Je größer die Stadt, desto mehr Wahnsinnige rennen frei herum.“ und habe die Tür, ohne ein Wort zu verlieren, mit Schwung wieder geschlossen. Schließlich wollte ich nicht auch mumifiziert werden. Es hat dann einige Zeit gedauert, bis er mich durch die geschlossene Tür überzeugen konnte, wer er sei und wie es zu diesem Aufzug kommen konnte.
Für mich ähnlich schwer zu verstehen, war das Verhalten eines Mannes, dessen Einladung zum Essen ich nach mehrfacher Nachfrage endlich angenommen hatte: statt selbst vor der Türe zu stehen, um mich abzuholen, hatte er ein rote Rose in meinen Türrahmen gehängt, an der ein rotes Band hing, das wohl die 3 Etagen des Treppenhauses entlang führte. Alle 2 Meter war eine in Plastik geschweißte Nachricht, die mit Blümchen und Herzen verziert war, für mich an dieses Band geknüpft.
Also folgte ich den aufmunternden Mitteilungen die 3 Etagen bis auf die Straße. Jetzt wusste ich auch, warum er all das „Schön, dass es dich gibt.“, „Nur noch ein kleines Stückchen“, „Folge dem roten Band der Liebe“, „Dieser Abend wird wunderbar.“ etcpp. in Plastik geschweißt hatte: denn das Botschaftenband führte noch ungefähr 150 Meter weiter die Straße entlang und es regnete.
Inzwischen hatte ich Begleitung auf meiner
Kaum war der Kofferraum geöffnet, sprang auch schon meine Verabredung in Abendgarderobe heraus, stellte einen Champagnerkübel, den er in den Händen hielt samt zugehörigem Eis, Getränk und Silvesterraketen mitten auf die Straße, zündete eine Rakete an, die mit lautem Zischen in den Himmel stieg und dort explodierte, öffnete die Champagnerflasche, schenkte ihn in die beiden Gläser, die er aus den Anzugtaschen zog, gab mir ein Glas unter dem Feuerregen, der vom Himmel fiel und prostete mir zu.
Die Menge tobte. Selten zuvor habe ich mir so sehr gewünscht, dass die Erde sich doch bitte unter mir auftun und mich verschlingen möge. Wie gesagt, ich mag Überraschungen nicht besonders
Desideria - 2008-01-24 13:19
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