Freitag, 16. Dezember 2005

Wien mit Ethan Hawke ...

Wenn ich einen Film sehe, der in einer Stadt spielt, in der ich schon einmal war, versuche ich automatisch, die Filmkulisse wie kleine Puzzlesteine in mein Bild von dieser Stadt einzufügen. Gestern war es Wien mit Menschen, die da nicht hingehören. Ethan Hawke und eine Französin, deren Namen ich vergessen habe, schlendern durch die Stadt und philosophieren über zwischenmenschliche Beziehungen. Das ließ mich sofort (nachdem ich den dringenden Wunsch, auch einmal mit Ethan Hawke durch Wien zu schlendern, unterdrückt habe) an die Menschen denken, mit denen ich tatsächlich durch Wien geschlendert bin.

Das waren sehr unterschiedliche Menschen und durch sie sah ich Wien jedesmal anders. Vollkommen anders. Als hätte ich jedesmal eine andere Stadt besucht.

Mein erstes Wien besuchte ich frisch verliebt und ich fand es wunderbar, dass er mich mitnahm, obwohl die Stadt eigentlich inspirierend auf ihn wirken sollte, damit seine Kreativität nur so sprühen konnte. Es war Sommer, die Stadt schien aus weißem Marmor und aus blauen Bildern von Yves Klein zu bestehen, aus unglaublich hohen, Stuck besetzten Räumen mit Lüstern an der Decke und knarrendem Parkett am Boden. Es hätte mich nicht verwundert, Sissi in einem weißen Rüschenkleid um die Ecke kommen zu sehen. Alles war hell und leicht. Ich war verliebt und wohl auch Inspiration.

Alles war anders beim zweiten Wienbesuch. Diesmal sollte ich anlässlich des Weihnachtsfestes, auch den Teil der Familie, die nicht nach Canada ausgewandert war, des Cowboys, für den ich den Kreativgott vom letzten Besuch in Wien verlassen habe, kennenlernen. Während mein Cowboy gedachte, im Kreise seiner Lieben unsere Verlobung feierlich bekanntzugeben, bastelte ich insgeheim schon an einen Fluchtplan. Alles war dunkel und kalt. Keine Lüster weit und breit und Sissi war wohl inzwischen gestorben und das bestimmt nicht freiwillig.

Wien, zum dritten Mal. Diesmal war kein Mann im Spiel. Ich konnte sogar eine weibliche Person überreden, mitzukommen auf diese sehr spontane Reise. Wir flogen also nach Wien, um dort Menschen beiderlei Geschlechts zu treffen, die wir nicht kannten, weder gesehen noch gesprochen hatten und die trotzdem bereit waren, uns bei sich aufzunehmen, als würden wir zur Familie gehören. Einfach so. Wir verbrachten einen wundervollen Abend mit wunderbaren Gesprächen, schlenderten gemeinsam durch die Stadt und kutschierten durch die Parks an berühmten Palästen vorbei. Es war Sommer und es regnete die ganze Zeit. Wien glitzerte und ich habe Tränen gelacht.

Ich hoffe, ich werde noch oft durch Wien schlendern. Mit oder ohne Ethan Hawke ...
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Mittwoch, 14. Dezember 2005

Das Schöne an der Dunkelheit ...

blaue stunde
ist ja das Licht.
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Dienstag, 13. Dezember 2005

Weisse wer gestorben iss ?!?

Das sind die Worte, mit denen man in meiner alten Heimat gern die Wiederheimkehrer empfängt. Dabei spielt es keine Rolle, warum oder von wo man wieder heimgekehrt ist, denn die wirklich wichtigen Dinge passieren zu Hause und der Tod war schon immer der beste Entertainer.

Aber auch fern der Heimat wird gestorben und gerade zur Weihnachtszeit viel und manchmal sogar freiwillig. Doch in weniger als 1 1/2 Stunden wird hoch offiziell zum 1000sten Mal gemordet und ein österreichischer Bodybuilder wirft dabei Konfetti in die Luft. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Tolle Show!

Ja, ich weiß, Hinrichtungen sind schon seit Jahrtausenden ein Publikumsmagnet, aber lieber Tod, dieses Mal könntest du doch eine Ausnahmen machen, oder ?!?
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Montag, 12. Dezember 2005

Weihnachtsfeier, Wienbesuch und Womanizer …

das waren sehr grob umrissen die Highlights meines Wochenendes. Blöd an diesem opulenten Weihnachtsfest war nur, dass ich wahrscheinlich denjenigen für immer verprellt habe, der mir sonst wohlgesonnen war und nur, weil ich es einmal abgelehnt habe, mit ihm zu tanzen. Dabei lag es gar nicht an ihm, sondern an dem widrigen Missverhältnis zwischen meiner Lust auf heiße Sambatänze und dem mit Holz und rotem Teppich abgedeckten Kopfsteinpflasterboden, der späten Stunde, der Anzahl der getrunkenen Getränke und der Höhe meiner Absätze. Manche Männer beziehen ja alles auf sich selbst und sind dann leider sehr schnell dauerhaft gekränkt. Als ob es nicht andere Probleme auf dieser Welt gäbe.

Leicht geschwächt von der Kräfte zehrenden Feier der vergangenen Nacht war meine Vorfreude auf den Besuch aus dem fernen Burgenland doch genauso hoch, wie die Berge, die da so rumstehen. So trafen wir drei (die scheue Person, die Hexenmeisterin und meine Wenigkeit) uns wieder einmal in illusterer Runde im Steineschmeißer-Viertel beim Portugiesen zu Speis und Trank. Dieses Viertel scheint geradezu prädestiniert zu sein, um dort Menschen unter absurden Umständen zu treffen, die man dann spontan ins Herz schließen kann – je nach Temperament. So hatte die Hexenmeisterin aus dem Burgenland vorsorglich vorgesorgt und einen Liebhaber filigranst gestochener Nadelbilder und einen berüchtigten Womanizer mitgebracht - voraussehend, wie sie nun mal ist...

Langsam kehre ich aber wieder ins wahre Leben zurück, in denen es so schreckliche Dinge wie etwa diese elenden Montage gibt, an denen Wecker nicht wecken und einen den ganzen Tag hinter der verlorenen Zeit herjagen lassen. Deshalb war ich auch heute nicht sonderlich überrascht, von meiner Schwester via Mail zu erfahren, dass ihr Tag damit angefangen habe, bei dem hektischen Versuch, einen scheinbar leeren Wagon, der sonst total überfüllten S-Bahn zu besteigen, das mit viel Kreativität und Herzblut gezauberte Lunchpaket samt unverzichtbarem Schmicktäschchen unfreiwillig auf die Gleise katapultiert zu haben. Sie hätte bestimmt miterleben können, wie sich die Gleise dramatisch blutrot färben, wenn dieser Wagon denn tatsächlich losgefahren wäre...
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Freitag, 9. Dezember 2005

TGiF-Advent-Giraffe ...

gebet giraffe
Hach, das wird bestimmt ein tolles Wochenende:
erst Weihnachtsfeier
und dann kommt so lieber Besuch aus Wien ...
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