Es ist, was es ist ...

Frohes Fest, meine Lieben,
habt eine schöne Zeit und seid trotz allem nett zueinander.

Gestern gab es mal wieder bei uns einen dieser qualvollen Man-steht-mit-einem-Glas-in-der-Hand-rum-und-weiß-nicht-was-man-sagen-soll-Abschiede. Diesmal wurde eine Frau gegangen, der ich indirekt meinen Job zu verdanken habe. Man hat mich während ihrer krankheitsbedingten Abwesenheit eingewechselt und war nicht gewillt, dies nach ihrer Genesung rückgängig zu machen. Was mir immer ein schlechtes Gewissen und ein flaues Magengefühl bescherte, wenn ich ihr begegnete. Was soll man in so einer Situation sagen, dumm in der Gegend mit dem Glas in der Hand rumstehend? „Blöd, dass du jetzt gehen musst, aber Danke! für den Job.“ ??

„Alles, alles Gute für die Zukunft und bleib gesund.“ ist mir dann doch noch über die Lippen gekommen. Und sie sah mich mit feuchten Augen an und antworte: „Und du bleib bitte so, wie du bist. Du hast nicht nur mich so oft zum Lachen gebracht.“ Da stellte sich mein schlechtes Gewissen beschämt in eine Ecke und mein flauer Magen rebellierte mit letzter Kraft …

Da ich ja selbst blond bin kann, ich auch über solche Witze lachen ...

wenn diese Konsum fördernden und Nerven verschleißenden Feiertage endlich vorbei sind. Plötzlich zerrt jeder an einem, alles muss dringend noch vor diesem Familienhappening erledigt werden und keiner hat es vorher kommen gesehen. Und dabei grinsen alle debil vor lauter Vorfreude. Ich weiß auch nicht, warum auf meiner Stirn anscheinend „Organisationsgenie“ leuchtet, dabei sollte dort „Lasst mich alle in Ruhe!“ blinken.

Mit Weihnachten verbinde ich auch nicht ein gemütliches Familienidyll mit selbstgebackenen Plätzchen vor dem Kamin, sondern überfüllte Züge, unnötige Völlerei und endlos lange Sandalenfilme. Wobei mir die Sandalen in „Quo vadis“ wesentlich lieber sind, als die Gummistiefel im alljährlichen Hochwasser, somit der Fernseher lieber als das Zugfenster und die Couch lieber als ein Stehplatz im Zug von Hamburg nach Düsseldorf. Nun gut, Ausnahmen bestätigen die Regel …

Dieses Jahr bleibe ich zu Hause auf der Couch. Ohne Spekulatius, dafür mit Spartakus …

immer wieder schade ...