Eifersucht ...
Gestern war ich in einem Museum, dachte, das wäre eine gute Idee, trotz Sonntag, aber die Sonne schien und der Rest der Stadt lief Marathon um den See, beste Voraussetzungen, um allein durch eine Ausstellung zu schlendern.
Außerdem sollte es einen tieferen Einblick in die Gefühlswelt des Künstlers geben, da zwei Pianistinnen seine Lieblingsmusik, diesmal Stücke von Bach und Ravel, auf einem Flügel mitten in der Ausstellung intonieren wollten. Ich war gespannt.
Ich habe Henri Cartier-Bresson schon immer bewundert. Wer nicht?
Auch wenn seine Bilder mir oft das Herz zerwühlten, war es diesmal ein altes Paar, welches die Ausstellung besuchte.
Beide waren wohl im Alter des Künstlers, nur lebten sie noch, wenn auch mit altersbedingten Kompromissen. Sie saß, in dem viel zu großen schweren Pelzmantel und dem passenden Hut, ihn nicht aus den Augen lassend, öfters auf der Bank in der Mitte des jeweiligen Ausstellungsraums, während er mit einer überdimensionalen Lupe und gekrümmten Rücken den Begleittext unter den Bildern Wort für Wort mit einem Auge abtaste. So nah, man konnte meinen, er würde mit dem Kopf an der Wand lehnen.
Ich habe mich gefragt, wie er wohl die Bilder wahrgenommen hat, wenn ihm schon das Lesen der Texte so schwer fiel. Aber für ihn schien das kein Grund zu sein, diese Ausstellung nicht genießen zu wollen.
Vielleicht kannten die beiden den Fotografen? Zumindest haben sie die gleiche Zeit durchlebt, vielleicht sogar manchmal an einem gemeinsamen Ort. Wer weiß das schon, die Welt ist ja klein.
Irgendwann stand das wunderbare Paar wieder vor einem Foto und nachdem er den Titel endlich entziffert und einen kritischen Blick auf das Bild geworfen hatte, fragte er seine kleine, ebenso gebeugte Frau:„Do you really think that ....“ und ohne, dass er den Satz zu Ende sprechen konnte, antwortete sie: „Yes! Yes! It’s true!“ und beide schlurften kichernd weiter zum nächsten Bild.
Ich war noch nie so eifersüchtig ...
Außerdem sollte es einen tieferen Einblick in die Gefühlswelt des Künstlers geben, da zwei Pianistinnen seine Lieblingsmusik, diesmal Stücke von Bach und Ravel, auf einem Flügel mitten in der Ausstellung intonieren wollten. Ich war gespannt.
Ich habe Henri Cartier-Bresson schon immer bewundert. Wer nicht?
Auch wenn seine Bilder mir oft das Herz zerwühlten, war es diesmal ein altes Paar, welches die Ausstellung besuchte.
Beide waren wohl im Alter des Künstlers, nur lebten sie noch, wenn auch mit altersbedingten Kompromissen. Sie saß, in dem viel zu großen schweren Pelzmantel und dem passenden Hut, ihn nicht aus den Augen lassend, öfters auf der Bank in der Mitte des jeweiligen Ausstellungsraums, während er mit einer überdimensionalen Lupe und gekrümmten Rücken den Begleittext unter den Bildern Wort für Wort mit einem Auge abtaste. So nah, man konnte meinen, er würde mit dem Kopf an der Wand lehnen.
Ich habe mich gefragt, wie er wohl die Bilder wahrgenommen hat, wenn ihm schon das Lesen der Texte so schwer fiel. Aber für ihn schien das kein Grund zu sein, diese Ausstellung nicht genießen zu wollen.
Vielleicht kannten die beiden den Fotografen? Zumindest haben sie die gleiche Zeit durchlebt, vielleicht sogar manchmal an einem gemeinsamen Ort. Wer weiß das schon, die Welt ist ja klein.
Irgendwann stand das wunderbare Paar wieder vor einem Foto und nachdem er den Titel endlich entziffert und einen kritischen Blick auf das Bild geworfen hatte, fragte er seine kleine, ebenso gebeugte Frau:„Do you really think that ....“ und ohne, dass er den Satz zu Ende sprechen konnte, antwortete sie: „Yes! Yes! It’s true!“ und beide schlurften kichernd weiter zum nächsten Bild.
Ich war noch nie so eifersüchtig ...
Desideria - 2011-04-18 19:37
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