Prag ...
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Text zum Bild, Part I, Ankunft …
Damit mein Leben nicht vorübergeht, ohne dass ich es bemerke und am Ende heulen muss: „Wo ist es nur geblieben???“, reise ich – prophylaktisch, sozusagen. Am liebsten irgendwohin, wo ich noch nicht war, denn bei Reisen an immer wieder den gleichen Ort (manche mögen das ja - aus welchem Grund auch immer – ich muss nicht alles verstehen), stellt sich wieder schnell dieser „Woistesnurgeblieben???“-Effekt ein. Wahrscheinlich habe ich auch nur Angst, etwas zu verpassen (jedem seine eigene Phobie).
Diesmal war es Prag! Die goldene Stadt.
Obwohl ich schon einmal dort war – damals, hinter dem eisernen Vorhang – da war sie aber nicht golden, sondern eher grau. Eben eine andere Stadt – eigentlich – wenigstens für mich.
Samstagmorgen um 7.00h hat der Liebste von Frau R. uns netterweise zum Flughafen gefahren (in dessen Auto ich nur knapp dem vor Freude Ohrschleckenden Hund entkommen bin), wo wir uns trotz E-Tix-Tickets und Handgepäck in die Schlange der Reisewütenden einreihen mussten, da Frau R. ihre Miles&More-Karte vor Wut in kleinste Teile zerschnitten hat, als sie feststellen musste, dass alle ihre gesammelten Meilen vor kurzem verfallen waren, ohne dass sie von irgendjemandem vorher gewarnt worden wäre – Frechheit! (Ich höre von hier aus ihren entrüsteten Ausruf: “Stimmt ja auch!!! FRECHHEIT!“, wenn sie das hier liest).
Schnelldurchlauf:
8.00h – 11.30h
- an Gate C mit Frau R. um 8.00h auf meinen Geburtstag und die gemeinsame Reise mit „Flughafenbrause“ angestoßen
- kurz in Düsseldorf umgestiegen, dort mit Schwesterherz per Handy besprochen (jetzt, da wir nur noch durch circa einen Kilometer Luftlinie getrennt waren, kam mir das Gespräch gleich viel vertrauter (und sogar billiger) vor), welche Kürbissorte am besten für die Suppe, die sie gleich kochen wollte, geeignet wäre (dann hat sie doch einen Linseneintopf gekocht und das Rezept gerade im Kochtopf gepostet – wahrscheinlich war unsere Verbindung doch schlechter, als ich dachte)
- mich im zweiten Flieger mit Frau R. unter zur Hilfenahme von zwei Reiseführern auf einen ungefähren Plan für die nächsten 36 Stunden geeinigt (den wir im Laufe der nächsten 36 Stunden ständig umwarfen)
- die verschiedenen Möglichkeiten der Todesursachen, die uns höchst wahrscheinlich dahinraffen werden, ausdiskutiert, aber zu keinem befriedigenden Ergebnis gekommen
- dafür aber am Prager Flughafen voller Lebenslust zwei 24-Stundentickets für alle öffentlichen Verkehrmittel erstanden.
Mit Ticket und Karte der Prager Verkehrsmittel in den Händen, mutierte Frau R. augenblicklich zum „Weg-Weiser“ unserer Kleinst-Gruppe und wir stiegen in den nächst besten Bus, dann in die U-Bahn (sensationell schöne U-Bahn-Stationen), um später wieder in die Straßenbahn umzusteigen, wegen ihrer Eigenschaft Fenster zu haben, aus denen man die Stadt oberhalb des Kopfsteinpflasters betrachten kann. Und es gab viel zu betrachten: wunderbare Vergangenheit (auch nicht so schöne). Verschwenderischste Architektur, die einen morbiden Charme verströmt. Verwinkelte Gassen mit pittoresken Häuschen. Dann wieder Schlösser und Prachtbauten. Die Straßenlaternen sind ein Jugendstiltraum. Selbst den Bauten, die zu verfallen drohen, sieht man die ehemalige Schönheit und die Liebe zum Detail noch an.
Dafür erschien unser Hotel höchst fremdartig - wie ein buntes Ufo - so inmitten dieser alten Häuser. Zwei Welten prallen hier erbarmungslos aufeinander …
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Text zum Bild, Part I, Ankunft …
Damit mein Leben nicht vorübergeht, ohne dass ich es bemerke und am Ende heulen muss: „Wo ist es nur geblieben???“, reise ich – prophylaktisch, sozusagen. Am liebsten irgendwohin, wo ich noch nicht war, denn bei Reisen an immer wieder den gleichen Ort (manche mögen das ja - aus welchem Grund auch immer – ich muss nicht alles verstehen), stellt sich wieder schnell dieser „Woistesnurgeblieben???“-Effekt ein. Wahrscheinlich habe ich auch nur Angst, etwas zu verpassen (jedem seine eigene Phobie).
Diesmal war es Prag! Die goldene Stadt.
Obwohl ich schon einmal dort war – damals, hinter dem eisernen Vorhang – da war sie aber nicht golden, sondern eher grau. Eben eine andere Stadt – eigentlich – wenigstens für mich.
Samstagmorgen um 7.00h hat der Liebste von Frau R. uns netterweise zum Flughafen gefahren (in dessen Auto ich nur knapp dem vor Freude Ohrschleckenden Hund entkommen bin), wo wir uns trotz E-Tix-Tickets und Handgepäck in die Schlange der Reisewütenden einreihen mussten, da Frau R. ihre Miles&More-Karte vor Wut in kleinste Teile zerschnitten hat, als sie feststellen musste, dass alle ihre gesammelten Meilen vor kurzem verfallen waren, ohne dass sie von irgendjemandem vorher gewarnt worden wäre – Frechheit! (Ich höre von hier aus ihren entrüsteten Ausruf: “Stimmt ja auch!!! FRECHHEIT!“, wenn sie das hier liest).
Schnelldurchlauf:
8.00h – 11.30h
- an Gate C mit Frau R. um 8.00h auf meinen Geburtstag und die gemeinsame Reise mit „Flughafenbrause“ angestoßen
- kurz in Düsseldorf umgestiegen, dort mit Schwesterherz per Handy besprochen (jetzt, da wir nur noch durch circa einen Kilometer Luftlinie getrennt waren, kam mir das Gespräch gleich viel vertrauter (und sogar billiger) vor), welche Kürbissorte am besten für die Suppe, die sie gleich kochen wollte, geeignet wäre (dann hat sie doch einen Linseneintopf gekocht und das Rezept gerade im Kochtopf gepostet – wahrscheinlich war unsere Verbindung doch schlechter, als ich dachte)
- mich im zweiten Flieger mit Frau R. unter zur Hilfenahme von zwei Reiseführern auf einen ungefähren Plan für die nächsten 36 Stunden geeinigt (den wir im Laufe der nächsten 36 Stunden ständig umwarfen)
- die verschiedenen Möglichkeiten der Todesursachen, die uns höchst wahrscheinlich dahinraffen werden, ausdiskutiert, aber zu keinem befriedigenden Ergebnis gekommen
- dafür aber am Prager Flughafen voller Lebenslust zwei 24-Stundentickets für alle öffentlichen Verkehrmittel erstanden.
Mit Ticket und Karte der Prager Verkehrsmittel in den Händen, mutierte Frau R. augenblicklich zum „Weg-Weiser“ unserer Kleinst-Gruppe und wir stiegen in den nächst besten Bus, dann in die U-Bahn (sensationell schöne U-Bahn-Stationen), um später wieder in die Straßenbahn umzusteigen, wegen ihrer Eigenschaft Fenster zu haben, aus denen man die Stadt oberhalb des Kopfsteinpflasters betrachten kann. Und es gab viel zu betrachten: wunderbare Vergangenheit (auch nicht so schöne). Verschwenderischste Architektur, die einen morbiden Charme verströmt. Verwinkelte Gassen mit pittoresken Häuschen. Dann wieder Schlösser und Prachtbauten. Die Straßenlaternen sind ein Jugendstiltraum. Selbst den Bauten, die zu verfallen drohen, sieht man die ehemalige Schönheit und die Liebe zum Detail noch an.
Dafür erschien unser Hotel höchst fremdartig - wie ein buntes Ufo - so inmitten dieser alten Häuser. Zwei Welten prallen hier erbarmungslos aufeinander …
Desideria - 2004-10-10 21:30
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Schöner Text
ALSO, wenn auch verspätet, dennoch nicht weniger herzlich: Alles Gute und Liebe zum Wiegenfest, und dass dir viele Wünsche im neuen Jahr erfüllt werden!
Oh, danke ...