Misfits …
Seit einiger Zeit bin ich nur bedingt gesellschaftsfähig und verbringe auch deshalb meine Zeit in geschlossenen Räumen mit nur einem ganz wenigen Menschen, um nicht in der Öffentlichkeit unangenehm aufzufallen. Nicht jedem ist der Anblick von sich gegenseitig Zugetanen, die debil grinsend und Händchen haltend aneinanderkleben, angenehm, manchen schlägt so etwas auch direkt aufs Gemüt. Und wer will das schon. Trotzdem dachte ich, es wäre an der Zeit, einen Selbstversuch zu starten und sich unter Menschen zu mischen, wenn auch nur, um herauszufinden, ob man noch fähig sind, mit anderen auf irgendeine Weise zu kommunizieren. Hierzu eignen sich besonders öffentliche Veranstaltungen, bei denen man selbst nicht viel sprechen muss, sondern andere dies erledigen. Eine Lesung ist deshalb wesentlich besser geeignet, als zum Beispiel, ein Abendessen bei Freunden, bei dem man gezwungen wird, die neuen Gefühle auf dem Silbertablett zu präsentieren.
Wenn es dann noch eine so wunderbare Lesung ist, bei der die Vorleser und Vorsänger einen dazu bringen, deren Bücher sofort zu kaufen (in doppelter Ausführung, denn ich teile meine Bücher nicht, selbst wenn ich noch so verliebt bin) oder man den Musiker, der so ganz anders aussieht, als seine Stimme vermuten lässt, am liebsten mit nach Hause nehmen würde, weil er sein Herz so schön öffnet (und die Bierflasche mit beiden Händen festhält, wenn er einen kleinen Schluck daraus nimmt), dann kann eigentlich nichts schief gehen. So konnte ich mich winkend aus der Affäre ziehen und auf ihre Frage: „Musst du schon wieder weg?“ nur kurz: „Ja, leider..“ antworten. Schließlich mussten wir den letzten Zug in die andere Stadt noch erreichen, um uns in geschlossenen Räumen von unserem Normale-Kommunikation-mit-anderen-Menschen-Selbstversuch zu erholen. Es wird langsam besser – hoffe ich jedenfalls …
(edit: hier sind die Beweise durch Arne Vollstedt - Danke dafür!)
Wenn es dann noch eine so wunderbare Lesung ist, bei der die Vorleser und Vorsänger einen dazu bringen, deren Bücher sofort zu kaufen (in doppelter Ausführung, denn ich teile meine Bücher nicht, selbst wenn ich noch so verliebt bin) oder man den Musiker, der so ganz anders aussieht, als seine Stimme vermuten lässt, am liebsten mit nach Hause nehmen würde, weil er sein Herz so schön öffnet (und die Bierflasche mit beiden Händen festhält, wenn er einen kleinen Schluck daraus nimmt), dann kann eigentlich nichts schief gehen. So konnte ich mich winkend aus der Affäre ziehen und auf ihre Frage: „Musst du schon wieder weg?“ nur kurz: „Ja, leider..“ antworten. Schließlich mussten wir den letzten Zug in die andere Stadt noch erreichen, um uns in geschlossenen Räumen von unserem Normale-Kommunikation-mit-anderen-Menschen-Selbstversuch zu erholen. Es wird langsam besser – hoffe ich jedenfalls …
(edit: hier sind die Beweise durch Arne Vollstedt - Danke dafür!)
Desideria - 2007-05-29 13:57
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