BE BOLD (Emiraten-Nachtrag) …
„Da fährt man doch nicht freiwillig hin!" war die allgemeine Reaktion auf mein nächstes Reiseziel „Das ist doch eine einzige Baustelle!" Dabei finde ich, dass „Dubai" sich sehr verlockend anhört. Nach Sonne und Meer, nach glutäugigen Menschen und glitzernden Fassaden, nach orientalischen Gewürzen und geheimnisvollen Bräuchen, nach prächtigen Palästen und gigantischen Bauwerken. Nach „Nichts-ist-unmöglich" und „Was-kostet-die-Welt". Nach Luftschlössern und nicht nach Baustellen. Und außerdem wollte ich ja eigentlich einen lieben Freund besuchen …
Alles, was ich mir so vorgestellt hatte, habe ich auch dort vorgefunden. Allerdings auch viel, was ich mir vorher nicht erträumt hatte. Dass man zum Beispiel mitten in der Stadt in einem Lichtermeer landet. Ein wahrlich Las Vegas artiges Gefühl. Spätestens jetzt begann ich zu ahnen, dass hier nicht der richtige Ort für Bescheidenheit oder Zurückhaltung sei. Gigantentum und Superlative sind hier zu Hause.
Was passiert, wenn Geld keine Rolle spielt? Abgesehen von den Häusern werden die Autos größer und die Parkscheinautomaten stehen in großzügigen, klimatisierten! Glaskästen. Man(n) spielt wieder im Sand,

öffnet aber nicht mehr eigenhändig das Tor zum Heim, sondern hupt auch mitten in der Nacht den (leib)eigenen Toröffner herbei. Sich auf der Straße per pedes von A nach B zu bewegen, ist so unüblich, dass man durchaus öfters in einer Millionenstadt vollkommen alleine, mal abgesehen von den scheinbar herrenlosen Ziegen, die dort überall rumlaufen, an der frischen Luft unterwegs ist, man aber gezwungen wird, doch in ein Auto zu steigen, weil es sonst keine andere Möglichkeit gibt, lebend auf die andere Straßenseite zu kommen.

Diese mobile Unbeweglichkeit führt zu Wohlstandskrankheiten, denen man mit großen Sportstudios extra für Kinder zu Leibe zu rücken versucht, da dem jungen Einheimischen ja auch später jegliche Möglichkeit genommen wird, sich durch körperliche Anstrengung seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Tja, dumm gelaufen. Geld allein, macht auch nicht glücklich.

Dafür kann man alle Türen von Haus und Hof offen lassen, selbst wenn man den ganzen Tag nicht zu Hause weilt, ohne Angst haben zu müssen, dass auch nur irgendetwas und sei es noch so wertvoll, räuberisch entwendet wird. Man könnte jetzt dem Trugschluss unterliegen, dass dort nichts geklaut wird, weil alle selbst genug haben und das noch viel größer und viel, viel wertvoller, aber dieser Umstand hängt wohl eher mit den nicht gerade zimperlichen Ahndungen für solche Fehltritte mit anschließender lebenslanger Vertreibung aus dem Paradies zusammen.

Andererseits muss man dem Einheimischen an sich nur die Chance geben, zu übersehen, wie man seine zahlreichen Gesetze bricht und er wird dies mit Gleichmut und Großzügigkeit ignorieren, besonders, wenn er gerade dabei ist, diese selbst zu unterwandern. Ansonsten benimmt man sich natürlich komplett verschleiert und völlig abstinent. Allerdings ist das Nachtleben weder das eine, noch das andere. Und es ist alles Gold, was glänzt. Ganz bestimmt ...


Alles, was ich mir so vorgestellt hatte, habe ich auch dort vorgefunden. Allerdings auch viel, was ich mir vorher nicht erträumt hatte. Dass man zum Beispiel mitten in der Stadt in einem Lichtermeer landet. Ein wahrlich Las Vegas artiges Gefühl. Spätestens jetzt begann ich zu ahnen, dass hier nicht der richtige Ort für Bescheidenheit oder Zurückhaltung sei. Gigantentum und Superlative sind hier zu Hause.

Was passiert, wenn Geld keine Rolle spielt? Abgesehen von den Häusern werden die Autos größer und die Parkscheinautomaten stehen in großzügigen, klimatisierten! Glaskästen. Man(n) spielt wieder im Sand,

öffnet aber nicht mehr eigenhändig das Tor zum Heim, sondern hupt auch mitten in der Nacht den (leib)eigenen Toröffner herbei. Sich auf der Straße per pedes von A nach B zu bewegen, ist so unüblich, dass man durchaus öfters in einer Millionenstadt vollkommen alleine, mal abgesehen von den scheinbar herrenlosen Ziegen, die dort überall rumlaufen, an der frischen Luft unterwegs ist, man aber gezwungen wird, doch in ein Auto zu steigen, weil es sonst keine andere Möglichkeit gibt, lebend auf die andere Straßenseite zu kommen.

Diese mobile Unbeweglichkeit führt zu Wohlstandskrankheiten, denen man mit großen Sportstudios extra für Kinder zu Leibe zu rücken versucht, da dem jungen Einheimischen ja auch später jegliche Möglichkeit genommen wird, sich durch körperliche Anstrengung seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Tja, dumm gelaufen. Geld allein, macht auch nicht glücklich.

Dafür kann man alle Türen von Haus und Hof offen lassen, selbst wenn man den ganzen Tag nicht zu Hause weilt, ohne Angst haben zu müssen, dass auch nur irgendetwas und sei es noch so wertvoll, räuberisch entwendet wird. Man könnte jetzt dem Trugschluss unterliegen, dass dort nichts geklaut wird, weil alle selbst genug haben und das noch viel größer und viel, viel wertvoller, aber dieser Umstand hängt wohl eher mit den nicht gerade zimperlichen Ahndungen für solche Fehltritte mit anschließender lebenslanger Vertreibung aus dem Paradies zusammen.

Andererseits muss man dem Einheimischen an sich nur die Chance geben, zu übersehen, wie man seine zahlreichen Gesetze bricht und er wird dies mit Gleichmut und Großzügigkeit ignorieren, besonders, wenn er gerade dabei ist, diese selbst zu unterwandern. Ansonsten benimmt man sich natürlich komplett verschleiert und völlig abstinent. Allerdings ist das Nachtleben weder das eine, noch das andere. Und es ist alles Gold, was glänzt. Ganz bestimmt ...

Desideria - 2008-04-22 16:30
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