Mittwoch, 30. Januar 2008

Natürliche Hinterlist ...

Ich töte nicht gerne, liegt mir irgendwie nicht, selbst beim Kochen muss ich manchmal so tun, als ob ich nicht dabei wäre, wenn ich das lebendige Schalentier in den siedenden Sud werfe und der Kampf mit den Muscheln um ihren Bart raubt mir jedes Mal meinen ganzen Vorrat an Gleichmut. Aber es gibt Kreaturen, die ich trotz schlechter Karmapunkte mit eigenen Händen töte, das heißt, wenn ich sie erwische.

Obwohl ich immer wieder feststellen muss, dass die Natur (oder wer auch immer dafür zuständig ist) fast ohne Zeitverzögerung zurückschlägt, sobald man ihr zu nahe tritt, kommt in mir der Jagdinstinkt gepaart mit purer Mordlust hoch, sobald ich eine Mücke oder eine Motte in meinen vier Wänden entdecke. Denn wenn meine eigene (erste oder zweite) Haut angegriffen wird, kenne ich keine Pardon.

Das wird die Natur wohl genauso sehen, deshalb hat sie gestern Abend, als ich dieser hinterlistigen Motte an den Kragen wollte (bevor sie meinen fressen konnte), einen meiner nichts ahnenden Kater missbraucht, um mich aufzuhalten.

Wie hat sie den armen, kleinen, haarigen Kerl nur dazu gebracht, mir eine überdimensionale Reiszwecke, mit der ich normalerweise schwere Dinge an die Wand nagele, in den Weg zu legen? Respekt, das nenne ich Timing …
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Montag, 28. Januar 2008

Das Schönste vom Wochenende ...

flamingo

[FLAMINGO UND GNU]

Ich bin ein Flamingo, und du bist ein Gnu
Wir können nicht schlafen, wir decken uns zu
Es ist Sommer, du hustest, ich denk ein Gedicht
Hinterm Vorhang zwitschert das Morgenlicht

Ich bin ein Flamingo, und du bist ein Gnu
Ich bin noch ganz wach, deine Augen sind zu
Die Nacht war schon schön, aber hübsch bist du nicht
Da greifst du nach mir und suchst mein Gesicht

Ich bin ein Flamingo, und du bist ein Gnu
Du hustest und schnarchst, und ich höre dir zu
Wird mir das vertraut, also bleib ich jetzt hier
Oder bist du zu laut, und ich fahr noch zu mir?

Ich bin ein Flamingo, und du bist ein Gnu
Ein fremdes großes, ich komm nicht zur Ruh
Ich liege schwitzig unter der Decke
Ich rühre mich kaum, daß ich dich nicht wecke

Ich bin ein Flamingo, ich ziehe ein Bein
Hoch an den Bauch, und ich glaub, ich schlaf ein
Und du bist ein Gnu, und du bist etwas weise
Und du schnarchst noch immer, doch ich hörs nur leise:

Ich bin ein Flamingo, und du bist ein Gnu
Murmelt mein Blut, und ich höre ihm zu
Es murmelt und murmelt, und du bist ein Gnu
und wenn ich nicht schlafe, dann hör ich ihm zu

Ich bin ein Flamingo, und du bist ein Gnu
Ich ... Flamingo ... Du ... Gnu ...
Ich ... und Du?

(Xóchil A. Schütz)


Das war das Schönste, was ich am Wochenende (hier) gehört habe.

Noch viel Schöneres habe ich allerdings woanders gehört, aber das ist eine andere Geschichte...
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Freitag, 25. Januar 2008

Akrobatische Freitags-Giraffen ...

seiltaenzer
Bei all dem Abschied und Geburtstag feiern, Bahn hin und zurück fahren, ersehnten Wiedersehen, Essen und Trinken, Freunde treffen und Lesungen besuchen sollte sich an diesem Wochenende doch auch noch Zeit für einen kleinen Drahtseilakt mit Radschlagen finden lassen...
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Donnerstag, 24. Januar 2008

Überraschungen…

Manche Männer legen sich ja wirklich ins Zeug, um eine Frau zu beeindrucken und manchmal schießen sie auch über das Ziel hinaus (oder die durchaus gebräuchlichen Sitten anderer Länder wirken hier nicht auf die gleiche Weise). Da kann es dann doch zu Missverständnissen kommen, die den eigentlichen Plan stark gefährden. Auch Überraschungen kommen meist ungelegen, finde ich. Ich bin gerne vorbereitet. Spontanität hin oder her.

Als plötzlich an meiner Türe ein von Kopf bis Fuß bandagierte Mann klingelte, habe ich nicht sofort gedacht: „Oh, wie wunderbar: meine Urlaubsliebe ist aus seiner fernen Heimat zu mir gepilgert, weil sein Herz vor Verlangen so schmerzt, dass er vorsichtshalber seinen ganzen Körper in einen Verband gesteckt hat, um die Sehnsucht wenigstens so lange ertragen zu können, bis er mich (durch den winzigen Sehschlitz, den er zum Zwecke der Orientierung in seiner Mumientracht ausgespart hat) wieder sieht.“

Nein, ich habe gedacht: „Himmel hilf! Je größer die Stadt, desto mehr Wahnsinnige rennen frei herum.“ und habe die Tür, ohne ein Wort zu verlieren, mit Schwung wieder geschlossen. Schließlich wollte ich nicht auch mumifiziert werden. Es hat dann einige Zeit gedauert, bis er mich durch die geschlossene Tür überzeugen konnte, wer er sei und wie es zu diesem Aufzug kommen konnte.

Für mich ähnlich schwer zu verstehen, war das Verhalten eines Mannes, dessen Einladung zum Essen ich nach mehrfacher Nachfrage endlich angenommen hatte: statt selbst vor der Türe zu stehen, um mich abzuholen, hatte er ein rote Rose in meinen Türrahmen gehängt, an der ein rotes Band hing, das wohl die 3 Etagen des Treppenhauses entlang führte. Alle 2 Meter war eine in Plastik geschweißte Nachricht, die mit Blümchen und Herzen verziert war, für mich an dieses Band geknüpft.

Also folgte ich den aufmunternden Mitteilungen die 3 Etagen bis auf die Straße. Jetzt wusste ich auch, warum er all das „Schön, dass es dich gibt.“, „Nur noch ein kleines Stückchen“, „Folge dem roten Band der Liebe“, „Dieser Abend wird wunderbar.“ etcpp. in Plastik geschweißt hatte: denn das Botschaftenband führte noch ungefähr 150 Meter weiter die Straße entlang und es regnete.

Inzwischen hatte ich Begleitung auf meiner Schnitzeljagd Indizienreise, da sich auch andere Bewohner meines Hauses fragten, was das Ganze denn zu bedeuten hätte. Als sich auch noch Neugierige an den Fenstern der anderen Häuser in der Straße zeigten, gefiel mir die Situation, in der ich war, gar nicht mehr und ich begann zu bereuen, überhaupt Nahrung aufnehmen zu müssen. (Why do I go out with these geeky guys? Free food!) Als endlich das nasse und verschmutze Band der Liebe an der Kofferraumtür eines Automobils, mit der genauen Gebrauchsanweisung, wie diese zu öffnen sei, endete, hatte ich genug helfende Hände, die das für mich erledigten.

Kaum war der Kofferraum geöffnet, sprang auch schon meine Verabredung in Abendgarderobe heraus, stellte einen Champagnerkübel, den er in den Händen hielt samt zugehörigem Eis, Getränk und Silvesterraketen mitten auf die Straße, zündete eine Rakete an, die mit lautem Zischen in den Himmel stieg und dort explodierte, öffnete die Champagnerflasche, schenkte ihn in die beiden Gläser, die er aus den Anzugtaschen zog, gab mir ein Glas unter dem Feuerregen, der vom Himmel fiel und prostete mir zu.

Die Menge tobte. Selten zuvor habe ich mir so sehr gewünscht, dass die Erde sich doch bitte unter mir auftun und mich verschlingen möge. Wie gesagt, ich mag Überraschungen nicht besonders außer mein Name wird umrandet von einem Herzen von roten Doppeldeckern in den Himmel geschrieben und weniger ist ja oft mehr …
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Dienstag, 22. Januar 2008

Bayrische Mülltrennung ...

muell
...ich möchte eigentlich nicht wissen, wofür die Kaugummis vom unterm Schuh oder die ausgezuzelten Weißwürste recycelt werden...
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