Dienstag, 4. August 2009

Sinnlose Inselbegabung …

Ich kann mir keine Zahlen merken, die mir unsympathisch sind, also z.B. deren Quersumme nicht 4 ergibt oder die sich untereinander nicht spiegeln oder verdoppeln lassen. Um mir nach Jahren endlich meine eigene Handynummer einzuprägen, musste ich mir eine komplizierte Bilderfolge merken, ohne die ich die Zahlenkolonne auch heute noch nicht fehlerfrei aufsagen kann. Aber damit ist es ganz einfach:

Man nehme die Antwort auf alle Fragen, füge dann die Vorwahl der Sowjetunion spiegelverkehrt ohne die letzte Zahl hinzu, verdopple die Antwort aller Fragen und beende die Zahlenfolge mit der eben ausgesparten Ziffer aus der Vorwahl. Fertig! Ist ganz einfach, spiegelt sich ein wenig (in der Entstehungsphase) und wenn man die Vorwahl des Netzanbieters mitrechnet, ergibt die Quersumme 2 mal 4. Immerhin.

Selbst die Türcodes, die ich jeden Tag eingeben muss, um an meinen Arbeitsplatz zu kommen, merke ich mir nicht numerisch, sondern lokal. Meine Finger drücken die richtigen Tasten an den Sicherheitsschlössern der Türen, aber wenn mich jemand fragen würde, könnte ich nicht sagen, welche Zahlen sich auf diesen Tasten befinden, geschweige denn wie der Türcode heißt.

Ähnlich geht es mir mit Namen oder Gesichtern. Wenn ich nicht sofort Sympathie für sie empfinde, entsorgt diese mein Kurzzeitgedächtnis umgehend als nicht erwünschte Information in meinem mentalen Mülleimer.

Andere Menschen empfinden dagegen eher eine Antipathie für diese wundervoll technischen Errungenschaften, die unser Leben so erleichtern, was ich persönlich so gar nicht nachvollziehen kann, aber immer wieder Zeuge dieses Unverständnisses werden muss. Zusammenhänge, die für mich vollkommen logisch sind und von denen ich annehme, dass jeder Dreijährige sie durchschaut, lassen erwachsene, durchaus gebildete Menschen schier verzweifeln, selbst wenn es nur darum geht, zwei Teile so zusammen zu stecken, dass sie einen funktionalen Sinn ergeben.

Neuerdings habe ich allerdings eine spezielle Begabung bei mir entdeckt: es fällt mir sehr leicht, Menschen an ihrem Schritt zu erkennen. Seitdem hunderte von Kollegen täglich an meiner offenen Bürotür vorbeigehen, weil sie lieber einen Umweg mit Fahrstuhl, als den direkten Weg zu ihrem Büro ohne Lift bevorzugen, weiß ich schon lange bevor sie in mein Blickfeld laufen, wer da kommt und was für Schuhe der- oder diejenige anhat.

Ich könnte hier und jetzt eine lange Abhandlung über die verschiedenen Möglichkeiten, einen Fuß aufzusetzen und die damit verbunden Geräusche, schreiben, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich verstehe diese Menschen nicht. Mir wäre schon der Umweg über ein anderes Gebäude zu meinem Büro zu umständlich, aber sie können sich den Türcode der Verbindungstür wohl leicht merken. Nun ich kann sie dafür alle schon im Nachbargebäude erkennen und wenn ich mir ihre Namen merken könnte, würde ich Ihnen vielleicht einen Willkommensgruß entgegen rufen …
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Blues ...



Dank an Jon Rawlinson ...
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Mittwoch, 29. Juli 2009

2000 Tage und Nächte ...

schreibe ich mir schon hier meinen Gedankenmüll von der Seele.
Kinders, wie die Zeit vergeht!



... aber sonst ist alles wie immer.

Danke, für's Vorbeischauen und für alles andere,
ihr wißt schon ...
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Dienstag, 28. Juli 2009

Gewonnen …

Ich habe eine Reise in die Türkei gewonnen, dabei wollte ich doch ein MacBook Air haben. Dumm gelaufen, aber einem geschenkten Gaul schaut man ja bekanntlich nicht ins Maul. Das wirft aber Probleme auf.

Ich reise ja für mein Leben gern und am liebsten an Orte, die ich noch nicht gesehen habe. Das heißt, eigentlich reise ich überhaupt nicht gern, aber ich bin gerne dort, wo ich vorher noch nicht war.

Aber trotz hinreichend Übung durch diverse Fernbeziehungen, bin ich immer noch nicht fähig, einen Koffer so zu packen, dass ich am Ziel der Reise Dinge dabei habe, die ich tatsächlich dort gebrauchen kann. Meist muss ich mir dann doch vor Ort das Allernötigste kaufen, darf aber trotzdem all das nutzlos Mitgebrachte durch die Gegend schleppen. Furchtbar.

Reisen mit leichtem Gepäck, das wäre mein Traum. Ich bewundere diese patenten Menschen, die von vorneherein nur Dinge kaufen, die man untereinander kombinieren und damit vortäuschen kann, dass man jeden Tag etwas anderes anhat, was außerdem noch den Sitten und Gebräuchen und den klimatischen Verhältnissen des bereisten Landes entspricht. Beneidenswert.

Auch der Trugschluss, dass ich in der Ferne Kleidungsstücke tragen könnte, die ich zu Hause nie anziehen würde, füllen mein Gepäck, immer in der Hoffnung, dass ich irgendwann das hierfür geeignete Land fände. Hoffnungslos.

Bei dieser Reise habe ich allerdings noch ein anderes Problem: Ich muss zu zweit sein. Alleine fallen trotz Gewinn Kosten an, die ich zu zweit nicht hätte. Ich will gar nicht wissen, welche Marketingstrategie dahinter steckt, wahrscheinlich sollen möglichst viele Menschen die 5-Sterne- Hotels besuchen, um dann völlig begeistert schon bei dem Genuss des alkoholfreien Infococktails beschließen zu können, dass sie bei der nächstbesten Gelegenheit als selbst zahlende Gäste wieder kommen werden. Und zwar im Doppelpack.

Mal abgesehen davon, dass es nicht viele Menschen gibt, mit denen ich 8 Nächte lang ein Hotelzimmer teilen möchte, 5 Sterne hin oder her, gibt es noch weniger Menschen in meiner sozialen Nähe, die „umsonst“ in die Türkei fliegen möchten, mich eingeschlossen.

Nun, so habe ich wenigsten die Erkenntnis gewonnen, dass es gar nicht so einfach ist, Geschenke zu verteilen, seien sie auch noch so groß, und dass diese auch nicht immer die Freundschaft erhalten. Ganz im Gegenteil …
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Montag, 27. Juli 2009

Schluss jetzt …

Ich höre jetzt auf, mir um anderer Leut‘ ungeborener Kinder Sorgen zu machen. Was als Übersprungshandlung begann – schließlich habe ich in meiner eigenen Familie genügend grausige Gründe, mir die Haare zu raufen – endet jetzt mit echter Anteilnahme. So weit wollte ich das gar nicht kommen lassen. Was geht mich schließlich der Nachwuchs von Turteltauben an?

Da bange ich zwei volle Wochen bei jedem Regentropfen um die lieben Kleinen und mein Herz hüft, wenn ich beoachten kann, wie liebevoll sich die Eltern gemeinsam um die Brut kümmern und dann macht ein einziges Gewitter alle Fürsorge zunichte.

Gut, ich gebe zu, dass mir soviel grausige Natur ziemlich nahe geht, aber nur, weil ich das Drama die ganze Zeit vor Augen habe. Das verlassene Nest mit den schutzlosen und jetzt zu kalten Eiern ist wirklich ein trostloser Anblick. Hoffnungslosigkeit, live und in Farbe. Wer braucht sowas schon …

Selbst der Vater der Zwillinge hat gestern noch einmal versucht, sie zu reanimieren und brütete noch einmal eine Runde, hielt sich schließlich aber, wie vorher schon die Mutter, an die Weisheit der Dakota-Indianer:

"Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!"
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Samstag, 25. Juli 2009

Hiob-Update (7) ...

Die letzte Sintflut hat dem Nachwuchs wohl den Rest gegeben. Die Mutter hat wirklich alles probiert, um die Kleinen zu schützen, aber die Fluten waren so stark, dass sie aufstehen musste, damit das Wasser abfließen konnte.

wasser

So lagen die Eier jetzt ungeschützt im kalten Wasser. Und das mindestens 10 Minuten. Das kann doch kein aufkeimendes Leben ertragen. Sie hat sich dann noch einmal probeweise auf die schon arg schmutzige Brut gesetzt, ist dann aber wieder aufgestanden, sie war wahrscheinlich schon zu kalt, hat sich geschüttelt und ist dann nach einem sehr langen Blick auf die einst weißen, warmen Schutzbefohlenen weggeflogen.

eier

Nach einer halben Stunde kam sie noch einmal wieder, aber sie hat die runden Dinger nur ein wenig angestupst und hat sich dann wieder davon gemacht. Ich kann das nicht mehr mit ansehen und fahre mal zu dem Mann in der anderen Stadt.

Wenn ich dann zurückkomme, wird das Drama hoffentlich vorbei sein. Wenigstens haben die Elstern oder sonst wer dann einzwei Mahlzeiten gehabt...
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