Dienstag, 1. September 2009

Dienstag, Herbstanfang, theoretisch…

Heute morgen bei 16° C um 7.00 Uhr im Park der Sonne entgegen gerannt, zwar ziemlich langsam, aber ohne anzuhalten, obwohl jemand am Wegesrand eine perfide Falle aufgestellt hatte und das wahrscheinlich im Morgengrauen. Da lag doch in einem offenen Karton ein niedliches Paar bunter Sommerschühchen, ganz nach meinem Geschmack. Das nenne ich akkurates Zeitmanagement, pünktlich zum Herbstanfang werden die sommerlichen Sandaletten entsorgt.

Ich weiß nicht, wer damit angefangen hat, aber in meinem Viertel, ja selbst im Park, stehen dauernd irgendwelche Kartons und Kisten rum, in denen Dinge liegen, die der Besitzer nicht mehr braucht oder aus irgendwelchen Gründen nicht mehr haben will und er sie deshalb mitten in der Großstadt, manchmal mit einem Schild „Zu verschenken“ oder „Zum Mitnehmen“, ausgesetzt hat. Die ganze Gegend hat so ein Flair von Permanent-Flohmarkt nur ohne Feilschen.

Selbst ich stelle manchmal Vasen auf den Glascontainer oder Bücher auf den Papierrecycler, anstatt sie hineinzuwerfen und bin jedes Mal hoch erfreut, wenn sie einen neuen Besitzer gefunden haben, der ihnen ein schönes Zuhause gibt auch wenn nur ein ordnungsliebender Herzloser sie richtig entsorgt hat, so habe ich es wenigstens versucht.

Selbst auf dem Rückweg lief ich tapfer an der hübschen Präsentschachtel vorbei, obwohl ich einem ausgefallenen Schuh sonst nie widerstehen kann. Ich besitze Schuhe, die ich noch nie getragen habe und es aller Wahrscheinlichkeit nach auch nie tun werde, nur weil sie mir so gut gefallen. Nun jeder frönt seinem Fetisch auf seine Weise.

Aber wie würde das aussehen, wenn ich durch den Park jogge mit einem Paar Stöckelschuhe in der Hand? Trotzdem fühlte ich mich bei dem Gedanken wie Odysseus, der sich an den Mast binden lies, damit er dem Gesang der Sirenen widerstehen konnte. Nun gut, ich habe die Sirenen gehört, welch lockender Gesang, aber ich bin, wenn auch unter Qualen, vorbeigesegelt. Ich kann durchaus stolz auf mich sein, ob meiner Standhaftigkeit.




Eigentlich könnte ich heute Abend einen kleinen Umweg machen und nachsehen, ob sie schon eine neues Zuhause gefunden haben, schließlich ist ja Herbstanfang und da kann es draußen schon mal unangenehm werden…
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Montag, 31. August 2009

Montag ...

Erst kurz im Büro und schon werde ich mit solch erbaulichen Wortkombinationen wie „Middle East Defence Events“ oder „Molekulares Trend-Präsent“ konfrontiert. Die Woche fängt ja vielversprechend an …
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Freitag, 21. August 2009

Erinnerungsstütze (1) ...

Nachdem bei mir eingebrochen wurde und mir all meine elektronischen Tagebücher in Wort, Bild und Ton vom letzten Jahr geraubt wurden, die mich doch für immer an all die schönen Erlebnisse erinnern sollten, war ich doch sehr froh, dass ich einiges davon (wenn auch nur wenig) „extern“ abgelegt habe und somit noch nach-lesen, -hören und -schauen kann, dass tatsächlich irgendetwas stattgefunden hat in der vergangenen Zeit.

Sonst verfalle ich gerne mal dem depressiven Gedanken, dass ich in der täglichen Routine einfach verschwinde und das wirkliche Leben spurlos an mir vorüberzieht.

Deshalb folgt jetzt eine kleine Zusammenfassung der letzten drei Wochen, nur damit ich später mal sagen kann: Da war doch was …

1. Amsterdam

Da meine Schwester und ich in zwei verschiedenen Städten leben, treffen wir uns meist in einer dritten Stadt. Diesmal sollte es Amsterdam sein, da sie sträflicherweise noch nie dort war, obwohl sie nur 2 Zugstunden entfernt wohnt.

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Für mich hat Amsterdam einen hochromantischen Anstrich, da meine erste Reise ohne Aufsichtsperson nur mit der besten Freundin dorthin führte. Erst wurde uns alles geklaut, dann neue Liebe, das erste Open Air Konzert, Sommer, Sonne, Sex, Drugs and Rock ‚n‘ Roll, das volle Programm. Genauso hatte ich mir eine Metropole vorgestellt. Ich schwärme heute noch davon.

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Da wir diesmal zwei Freunde aus Lissabon getroffen haben, wurden wir auch nicht gleich als die ungeliebten deutschen Nachbarn erkannt. Englisch kommt in dieser sonst so aufgeschlossenen Stadt immer noch besser an, dafür wird die eigene Vergangenheit gern verdrängt. Denn nicht nur die ehemaligen Kolonien haben viel Farbe (und viel Geld) in diese Stadt gebracht. Ist ja nicht immer alles nur schwarz oder weiß.

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Ansonsten war alles wie gewünscht: Sommer, Sonne, Wiedersehensfreude, eine Stadt in Feierlaune und genug leere Speicherkarten. Selbst der Blick vom Hotelzimmer im 17. Stock auf den Pool der „Celebrity“, die nebenan schwamm, ließ keine unschönen Gedanken a la David Foster Wallace aufkommen: „Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich“.


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Obwohl ich froh war, nicht auf einem Vergnügungsdampfer sein zu müssen, bestiegen wir doch ein Schiff, um die Stadt von den Grachten aus zu bewundern. Schnell haben wir dabei zwei Dinge gelernt: Orange ist nicht die Farbe der Holländer sondern Pink, jedenfalls an diesem Tag, und der CSD (Christopher STREET Day) findet in Amsterdam nicht, wie überall sonst auf der Welt, auf der Straße statt, sondern auf Booten, die den Verkehr auf den Grachten für diesen Tag komplett lahmlegten, zumindest den der Schiffe.

So durften wir vom Hafen aus, eingesperrt auf einem Boot (da fiel mir doch wieder der unglückliche Herr Wallace ein) zusehen, wie vor uns in den romantischen Grachten, für uns unerreichbar, die Party tobte große, lustige, pinkfarbene Phallussymbole zur Technomusik durch die Luft hüpften. Um mich ewig an das schlechte Timing zu erinnern, habe ich dann rosa Federn im Brackwasser fotografiert.



Wieder an Land haben wir die Grachten eben zu Fuß erkundet und da die Sonne schien und der Holländer an sich gerne auf den Stufen vor seiner offenen Haustüre sitzt und mit den Nachbarn Gedanken austauscht oder einen Wein trinkt, was für den Portugiesen und den Deutschen ja eher ein ungewohnter Anblick ist, aber durchaus eine sehr gelassene und gutgelaunte Stimmung verbreitet, letztendlich waren wir alle der Meinung, dass Amsterdam „totally different“ ist.

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In rosafarbener Laune wandelten wir später durch einen kleinen Park, in dem uns ein Schwarm grüner Papageien umschwirrte (da wurde mal ein Pärchen ausgesetzt und - schwupps - haben sie die Parks bevölkert), um dann in einem Glashaus zu Abend zu essen, mit Blick auf die hoch appetitlichen Köche, die uns gerne ihre Philosophie über die Kochkunst an sich und über das Gericht, das sie für uns kreiert hatten, im Speziellen erklärten. Das war ein Restaurant nach meinem Geschmack, denn dort wird gegessen, was auf den Tisch kommt und ich musste mich nicht mit schwierigen Entscheidungen rumquälen. Danke, Schwesterherz!


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Am nächsten Tag hat es geregnet. Ganz andere Stadt! Wir sind ins Museum gegangen: NEMO, Science Center. Sehr empfehlenswert! 5 Etagen und 4 Stunden ohne einen Spur von Langeweile. Und die Erkenntnis, dass der Niederländer seiner Jugend das Thema Sex wesentlich entspannter und humorvoller näherbringt, als wir es so tun. Ich war schwer beindruckt.

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Dann musste ich aber auch schon wieder zum Flughafen, natürlich mit dem Versprechen, uns schnell und bald wiederzutreffen. Geht ja viel zu schnell vorbei so ein Wochenende …

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(… das waren jetzt erst die ersten zwei Tage im August, puh.. dass mit „Wer A sagt, muss auch B sagen“ lass ich jetzt mal. Die Tage in Berlin, Bregenz und Baden-Baden kommen vielleicht später …)
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Freitag, 14. August 2009

Freitags-Giraffen im Liebesdrama ...

aida

RADAMES:
Alles was ich will bist du - doch dich darf ich nicht sehn
Manchmal wünsch ich mir beinah ich hätte nie gespürt
Wie tief Liebe gehen kann

RADAMES & AIDA:
Aus der kein Ausweg führt

AIDA:
Sind die Sterne gegen uns?
Lässt der Himmel uns allein?
Zahlen wir für ein Verbrechen,
Das die Götter nicht verzeihn?

RADAMES & AIDA:
Oder ist das nur das Spiel
Von einer Bösen Macht
Wir sahn das Paradies vor uns
Und stürzten in die Nacht

Möge eurer gemeinsames Eingemauertsein am Wochenende nur ein romantisches Cocooning sein ...
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Mittwoch, 5. August 2009

Sneaky, evil and cruel ...

Manche Leute sagen, Katzen seien heimtückisch, böse und grausam. Stimmt, und sie haben noch viele andere nette Eigenschaften.

(Missy Dizick)

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