Tagebuch

Montag, 18. September 2006

Ego-Rebellion...

  • Neue Brille vom Optiker geholt. Sehr gewöhnungsbedürftig, auch für das beleidigte Ego.
  • Beschlossen, endlich erwachsen zu werden und kindisches Ego zu ignorieren.
  • Eingeschnapptes Ego weigert sich hartnäckig, Kompromisse einzugehen.
  • Endgültiges Erwachsenwerden auf unbestimmte Zeit verschoben.
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Mittwoch, 6. September 2006

Projekt Schiffbruch …

Unsere Buchhaltung will immer alles ganz genau wissen. Ist ja auch ihr Job. Mir liegt diese kleinlich peinlich genaue Zuordnung zu bestimmten Projekten nicht besonders, deshalb fällt bei mir fast alles unter „Akquise“.

Trotzdem hoffen immer wieder optimistische Menschen aus dieser sehr sorgfältigen Abteilung, mir doch noch nähere Hinweise zu entlocken, um den jeweiligen Zahlungsvorgang korrekt verbuchen zu können.

Heute Morgen wurde ich gefragt, aus welchem Grund ich eine so große DHL-Sendung zu einer bestimmten Reederei gesandt hätte.

„Der Sohn hat geheiratet. Das war unser Hochzeitsgeschenk.“
„Ach so: Projekt Titanic!“

Besser hätte ich es auch nicht zuordnen können …
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Mittwoch, 2. August 2006

Wasserschaden …

Gestern kam endlich die ersehnte Abkühlung. Allerdings etwas plötzlich und mit ungewohnter Heftigkeit. Als ich die ersten schwarzen Wolken am Himmel sah, dachte ich, dass ich es noch gerade trockenen Fußes nach Hause schaffen könnte. Ich kam aber nur bis zur ersten Kreuzung. Dort setze dann der innere Kampf ein: bleibe ich unter dem Hausvorsprung mit Dutzenden anderen stehen und warte bis das Gewitter vorbei ist oder ignoriere ich das Nass von oben, schließlich bin ich nicht aus Zucker.

Der gewählte Kompromiss, den Weg durch den Park am Friedhof zu nehmen, wo die hohen, dichten Bäume noch eine Weile ein schützendes Dach bilden würden, erwies sich schnell als Fehlentscheidung. Das Wasser kam in einer Flut und in Böen, dass ich innerhalb von Sekunden bis auf die Haut nass war.

Manchmal finde ich es auch angenehm, wenn mir Entscheidungen einfach abgenommen werden und ich mich dem Schicksal einfach ergeben kann. Nasser konnte ich ja nicht mehr werden, also langsam nach Hause schlendern und den Regen auf der Haut genießen, das Kind rauslassen und extra in die tiefen Pfützen springen, Schuhe sind eh durchweicht, und den Mund aufmachen, damit man dieses Ereignis nicht nur spüren, sondern auch schmecken kann, während eilige Menschen, die mit beiden Händen verzweifelt versuchen, ihren Schirm festzuhalten, an einen vorüber rennen. Die wissen anscheinend nicht, was sie gerade verpassen.

Auf jeder Stufe kleine Pfützen hinterlassen, meinen Nachbarn anlachen, da er doch prompt „Schirm vergessen?!“ bei meinem Anblick flötet und oben angekommen nach einem Kleidungswechsel feststellen, dass mein Mobiltelefon leider nicht so wasserdicht ist wie ich. Nach einer halben Stunde Föhnen von allen Seiten, leuchtete es wieder schwach und fand dann nach zwei Stunden Ruhe unerwartet zur seiner alten Form zurück.

Beim nächsten Mal werde ich allerdings die Methode eines Freundes anwenden: Akku raus, Karte raus, alles am Gehäuse abmontieren, was abzumontieren geht und den Rest 3 Stunden bei 50 Grad in den Backofen legen. Ich bin jetzt schon gespannt. Wie ein kleines Kind mit einem neuen Chemiebaukasten…
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Freitag, 21. Juli 2006

Das Schuhproblem...

Schuhprobleme habe ich schon, seit ich denken kann. Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht: Ich liebe Schuhe! Starke Gefühle für diese Art von Fetisch zu entwickeln, ist bekanntlich ja mit den weiblichen Genen gekoppelt und somit weit verbreitet. Auch, dass ich meist Schuhe begehrenswert finde, mit denen man etwas länger laufen lernen muss, um von A nach B zu kommen, ohne aus Balancegründen im Strassengraben zu landen, ist nicht weiter ungewöhnlich.

Selbst wenn ein naher Verwandter immer wieder argwöhnisch fragt: "Tragen so etwas nicht diese Bordsteinschwalben?" rechne ich ihm hoch an, dass er einfach nicht weiß, dass diese Geschöpfe heutzutage meist rosa Turnschuhe mit dicken Gummisohlen oder schwarze Overknee-Stiefel zu Skianzügen tragen, jedenfalls wenn sie am Bordstein stehen, jedoch neverever Manolos.

Aber genau hier liegt das Problem: Welcher Schuh passt sowohl zu Bodenbeschaffenheit und Klima, als auch zur gewünschten sozialen und sexuellen Zugehörigkeit. Das eine schließt das andere unglücklicherweise fast immer aus.

Ich glaube, Männer (bis auf wenige Ausnahmen) machen sich über dieses Problem überhaupt keine Gedanken. Die sind einfach froh, wenn wir gefährlich hohe Schuhe tragen, weil wir dann nicht so schnell wegrennen können. Das erleichtert die Jagd ungemein.

GöttinseiDank haben wir ja die Möglichkeit, im Laufe des Lebens aus den unglücklichen Fehlentscheidungen zu lernen. Zu meinem Glück kann ich da aus einem reichen Fundus von eigenen Entgleisungen schöpfen.

Ich werde zum Beispiel nicht noch einmal Pumps mit spitzem Absatz tragen, wenn mich jemand einlädt, mit ihm "eine Runde zu fliegen", auch wenn sie noch so gut zu dem engen Rock passen. Das nehmen einem nicht nur die Tragflächen dieser süßen, kleinen Maschinen beim Einsteig übel. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht jedem engen Rock ein neuer Bewegungsfreiheit-Schlitz steht.

Auch nicht empfehlenswert ist, vom Kalten ins Warme zu reisen, um dann beim Zwischenstopp in der Hölle feststellen zu müssen, dass die Sommerschläppchen bis zum eigentlichen Ziel durchgecheckt werden, die Winterschuhe durch den langen Flug plötzlich um zwei Größen geschrumpft sind und man an Ort und Stelle verhaftet wird, falls man es wagen sollte, den klinischreinen Flughafenboden mit nackten Füssen zu berühren.

Ganz blöd ist es, im Hochsommer mit eigentlich dafür adäquaten Sandalen auf ein Open Air Konzert zu gehen, das auf einer zweckentfremdeten Trabrennbahn stattfindet und diese deshalb mit Sand und Sägespänen äußerst freigiebig umgeht. So viele Blasen und Schürfwunden vergisst man nie wieder. Wenn dann noch Marius Müller-Westerhagen "ICH BIN WIEDER HIER – IN MEINEM REVIER!" brüllt, obwohl er sich schon 1000 mal nicht nur aus diesem Revier für immer verabschiedet hat, muss man unweigerlich an seinen Schuhwahn denken: Vor jedem Konzert bindet seine Frau ihm auf Knien die Schnürsenkel seiner Lackschuhe zu. Soll angeblich Glück bringen. Fragt sich nur für wen...

Noch viel blöder ist es, Silvester (wir erinnern uns wage: das Ende des Jahres liegt in unseren Breitengraden meist im Winter) in Schühchen feiern zu wollen, die diesem "Nichts" von Abendkleid in keinster Weise nachstehen, dann aber feststellen muss, dass der damit zu Betörende sich just an diesem Abend einer anderen Halbnackten zuwendet. Merke: 4 Kilometer Schneekicken mit glitzerndem Nichts an den Füssen garantiert nur einen längeren Krankenhausaufenthalt. Sonst rein gar nichts.

Gestern allerdings habe ich gedacht, ich hätte endlich aus meinen Fehlern gelernt und alle Widrigkeiten aus dem Weg geschafft. Die Schwierigkeit war, Schuhe zu finden, die mich bei gefühlten 100° C Zimmertemperatur heil durch den Büroalltag begleiten würden, ohne die zur Krawatte gezwungenen männlichen Kollegen meines doch sehr traditionsbewussten Arbeitplatzes in irgendeiner Weise zu brüskieren. Nicht so einfach. Geschlossene Schuhe, womöglich noch mit Strümpfen würden meinen sicheren Tod bedeuten. Nackte Zehen zu zeigen würde die sowieso schon erhitzten Gemüter endgültig in Wallungen versetzen. Doch ich glaubte die perfekte Lösung gefunden zu haben: halboffene Stoffpumps aus Seide, leicht und luftig, ohne zu viel zu zeigen und eigentlich für die Oper gedacht. Diese Wahl erwies sich wirklich als Glücksgriff bis ich nach Hause gehen wollte und mitten auf einer rush hour befahrenen Straße mit den Absätzen in den von der Hitze aufgeweichten Asphalt sank, stecken blieb und somit einen abendlichen Verkehrsstau mit viel genervtem Gehupe verursachte.

Ich schwöre: das falsche Schuhwerk kann einem mehr als nur einen Abend ruinieren....

spring, please!
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Donnerstag, 20. Juli 2006

Hochstapler ...

This is not a fork-lift

Das ist wohl der einzig wohltemperierte Arbeitsplatz im Moment.
Ich würde gerne tauschen ...
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Mittwoch, 19. Juli 2006

Schöne Aussichten …

Mein Büro hat zwei Fenster. Aus einem kann ich über den Hafen in die Ferne schauen, was für meine Bildschirm gestressten Augen eine Wohltat ist. Aus dem anderen habe ich auch eine schöne Aussicht, die allerdings von Männern mehr geschätzt wird, als von mir. Dort schaue ich auf eine Dachterrasse, die bei schönem Wetter von einer jungen Frau im schwarzen Bikini belebt wird, die sich dann lesend lasziv im Liegestuhl räkelt. Bei der Hitze, die uns in den letzten Tagen selbst hier oben beglückt, kühlt sich die Schöne gerne mit einer Mineralwasserdusche ab. Schön anzusehen, aber dieser Anblick wirkt sich eher kontraproduktiv auf meinen Arbeitseifer aus. Ich darf da gar nicht hinsehen…


… übrigens: auf der Kohlbrandbrücke ist gerade kein Stau.
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Montag, 17. Juli 2006

Brennende Frage...

Heute habe ich mich nicht zum ersten Mal gefragt, ob der Kauf, der von mir favorisierten Alltagsartikel, wie ein bestimmtes Brot oder etwa Toilettenpapier, auf genug Gemeinsamkeiten hoffen lässt, um den Mut zu rechtfertigen, den offensichtlich kompatiblen - und verbegehrten - Mann an der Supermarktkasse ansprechen zu können und ihn nach seiner Meinung zu diesem Thema zu fragen.

Ich Idiot, vielleicht hätte ja auch ein Lächeln gereicht...
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Freitag, 14. Juli 2006

Eifersucht ...

Es ist schwer, sich auf einen bitterbösen Roman zu konzentrieren, wenn man in einem Zug sitzt und in den Sitzen gegenüber ein Vater seiner kleinen Tochter Geschichten von Till Eulenspiegel vorliest. Da hilft nur den Roman sinken lassen, zuhören und sehnsüchtig an die Geschichten aus der eigenen Kindheit denken. Wenn auch ein wenig eifersüchtig, denn als Till in mein Leben trat, konnte ich leider schon selbst lesen …
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Montag, 10. Juli 2006

Fußball interessiert mich ja nicht wirklich …

aber gestern hat mich ja doch jemand aus dem Haus gelockt, weil er nicht vollkommen alleine unter unzähligen Gleichgesinnten das letzte, entscheidende Spiel sehen wollte. So saß ich mitten in Hamburg, draußen auf einem wackeligen Stuhl, stilecht ein Bier in der Hand und schaute mit sehr vielen anderen auf eine riesige Leinwand, auf der sich das Schicksal ganzer Nationen immer wieder wendete und mindestens eine Fußballer-Karriere kopfüber den Bach runter ging. Nicht schön, so etwas mitansehen zu müssen. Wirklich nicht schön. Danach wurden die „Allez le Bleu!“-Rufe deutlich leiser. Diese lautstarken Parteiergreifungen haben mich schon vorher verwirrt, da sie anscheinend nicht die Mannschaft in den blauen Trikots anfeuerten, sondern deren Gegner. Aber ich verstehe ja auch nichts von diesem ernsten Spiel und die Farbe Blau in Kombination mit Fußball bedeutet für mich nur eins: schönes Licht.

Binnenalster
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Mittwoch, 28. Juni 2006

42 …

winzige Schrauben waren in meiner Tastatur versteckt. 42! Keine mehr, keine weniger. Mehr oder weniger durch die schreckhafte Getränke-Dusche verklebt. Jetzt strahlen sie wieder und ich kann wieder „sprechen“. 42 eben …
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